Bei den Begriffen Wüsten und Rallye denkt man zunächst an die legendäre Paris-Dakar, auch wenn bereits vor Jahren „Paris“ geopfert wurde. Dass es auch eine – oder zwei – Nummern kleiner geht, das bewiesen jetzt die beiden Ibizenker
Víctor Moreno und Álvaro Martínez vom Akasha Endurance Ibiza Racing Team. Mit einem umgebauten und aufgemotzten Fiat Panda reisten sie zur Panda Raid Desert Rallye nach Marokko. An dem regelmäßigen Wettbewerb dürfen nach Veranstalterangaben nur Modelle teilnehmen, die vor 2003 gebaut wurden. Das Duo Moreno/Martínez nahm nicht zum ersten Mal an dieser kuriosen Rallye mit Nostalgiecharakter teil. Im vergangenen Jahr flitzten sie mit ihrem allradgetriebenen Panda immerhin auf den 15. Platz.
Nach rund 5.000 Kilometer Wüstensand und Temperaturen, die manchmal 35 Grad erreichten und nur Stunden später unter null fielen, waren die beiden Ibizenker erstmal urlaubsreif, wie sie gegenüber der Tageszeitung Periódico de Ibiza y Formentera sagten. „Dieses Jahr war es deutlich härter als im vergangenen Jahr“, so Moreno, „auch, weil die Tagesetappen länger waren“. Dazu Sand, so weit das Auge blickte, und das bis zu elf Stunden am Tag. „Dein Körper geht dabei an die Grenzen, aber der Adrenalinkick gleicht das phasenweise wieder aus.“ Wenn das Ziel lange nach Einbruch der Nacht endlich erreicht war, wartete weitere Arbeit auf die beiden. „Dann muss der Wagen repariert, das Zelt aufgebaut werden. Und essen will man ja auch noch etwas“, fasste Martínez die Strapazen zusammen.
Während der letzten Etappe hatten die beiden Männer ihre Teilnahme fast noch in den Sand gesetzt. Durch ein Navigationsproblem kamen sie von der Strecke ab und verloren zwischenzeitlich wertvolle Zeit. „Es war aber eine wundervolle Etappe, die alles hatte: schneebedeckte Gebirgspässe, weite Wälder, Schlamm und am Ende eine Fahrt der Küsten entlang“, sagte Moreno der Zeitung. Noch vor dem Ziel überholten sie 13 Konkurrenten und sicherten sich letztlich den zehnten Rang. „Es hätte besser laufen können, aber wird sind zufrieden.“