Für manche Dinge ist es nie zu spät: Die Ibizenkerin María José Moreno erfüllte sich einen langgehegten Traum und studierte Grundschullehramt. Nach fünf Jahren „harter Arbeit und etlichen Entbehrungen“ hält sie jetzt ihr Abschlussdiplom der Balearenuniversität UIB in der Hand, mit immerhin 51 Jahren. „Einfach war es nicht“, sagt sie überglücklich der Tageszeitung Diario de Ibiza, „aber es hat sich gelohnt“. Nun warte sie darauf, dass das balearische Kultursministerium neue Lehrstellen auf den Inseln ausschreibe. Dann werde sie sich um eine bewerben und hoffen, endlich als Lehrerin arbeiten zu können.
In den 90er Jahren, als sie ihre Abitur erfolgreich abschloss, war das Lehramtsstudium nur am Hauptsitz der UIB auf Mallorca möglich. „Meine Familie hatte aber nicht die finanziellen Möglichkeiten, mir ein Studium dort zu ermöglichen“, sagt Moreno. Dazu hätte es kulturelle Hürden gegeben: „Unter Gitanos ist es nicht üblich, eine junge Frau alleine fern der Familie leben zu lassen.“ Also heiratete sie, bekam zwei Töchter und war mit Jobs im Tourismus „nicht unzufrieden“. Als sich eine ihrer Töchter für ein Lehramtsstudium bewarb, erfuhr sie, dass dieses inzwischen auch in der UIB-Außenstelle auf Ibiza angeboten wurde. „Aber zuerst sollte sie das Studium absolvieren.“ So kam es dann auch. Kaum war die Tochter Lehrerin, nahm sich Mutter Moreno ein Herz und schrieb sich ebenfalls für das Lehramtsstudium ein. Fünf Jahre später hat sie ihr Ziel erreicht.
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