Der spanischen Flughafenbetreiber AENEA hat nach dem Durchzug des mehr als zwei Tage andauernden Sturmtiefs Bilanz gezogen. Demnach war der Flughafen auf Mallorca von Flugausfällen und Verzögerungen am stärksten betroffen. Auf der Hauptinsel der Balearen hätten über 330 Flüge gestrichen werden müssen, so AENA. Ibiza kam im Vergleich glimpflich davon, am Flughafen Es Codolar fielen in diesem Zeitraum rund 30 Flüge aus. Der dritte Flughafen auf den Balearen, jener auf Menorca, verzeichnete 20 Annullierungen. Insgesamt seien mehrere tausend Reisende von den Ausfällen betroffen gewesen, meldet am Samstag die Tageszeitung Diario de Ibiza.
Die Auswirkungen des Unwetters beschränkten sich nicht nur auf den Luftverkehr. Auch auf See kam es zu Zwischenfällen. Vor der Küste Formenteras strandeten mehrere Boote, deren Besatzungen die Wetterlage offenbar unterschätzt hatten. Eine detaillierte Bilanz zu Verletzten und Sachschäden gaben die Behörden bislang nicht bekannt. Einstimmigen Medienberichten zufolge war einem Besatzungsmitglied einer vor Formentera in Seenot geratenen Segelyacht bei der Rettung ein Finger derart gequetscht worden, dass er später im Krankenhaus amputiert werden musste.
Das Sturmtief traf die Balearen mitten in der touristischen Hochsaison. Für gewöhnlich setzen erste starke Regenfälle nach dem Sommer erst ab Mitte September ein. Heftiger Niederschlag und Winde mit Geschwindigkeiten von bis zu 100 km/h hinterließen auf den Inseln teils erhebliche Schäden. Touristen wie Einheimische mussten ihre Pläne kurzfristig ändern. Am Freitag entspannte sich die Lage allmählich, der Flugbetrieb normalisierte sich weitgehend. Dennoch dürften die Auswirkungen des Unwetters noch einige Zeit zu spüren sein.