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Wohnungsmarkt

Wohnungsmarkt auf Ibiza: Penthouse plötzlich doppelt so teuer

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Die Wohnungen im besetzten Gebäude von Es Viver wurden vor zwei Jahren verkauft und stehen nun zum doppelten Preis wieder auf dem Markt.Quelle: Periódico de Ibiza y Formentera

Ein Penthouse, das im Jahr 2022 für etwas mehr als 400.000 Euro angeboten wurde, wird heute von der gleichen Immobilienfirma für über 800.000 Euro verkauft. Wie die Tageszeitung Periódico de Ibiza y Formentera berichtet, sehen sich Betroffene, die bereits Kaufverträge abgeschlossen hatten, als getäuscht und werfen der Promoterfirma Julesmo spekulatives Verhalten vor.

Der Fall betrifft das ehemalige besetzte Gebäude in Es Viver, das zu einer Wohnanlage mit 23 Wohnungen umgebaut werden soll. Die Preise reichen aktuell von 581.800 Euro für eine Standardwohnung bis zu 877.000 Euro für das besagte Penthouse.

Vorgeschichte: Verträge und Rückabwicklung

Im Jahr 2022 hatten 18 Interessenten Kaufverträge für die geplanten Wohnungen unterschrieben, darunter eine Person, die ein Penthouse-Duplex für 464.300 Euro inklusive zwei Parkplätzen und einem Abstellraum erwarb. Für die Promoterfirma waren diese Vorverträge notwendig, um eine Baufinanzierung zu erhalten.

Doch 2023 zögerte die Firma die Unterzeichnung der endgültigen Kaufverträge mehrfach hinaus. Im April 2024 erhielten die Käufer plötzlich Bürefaxe (Einschreiben), in denen die Promoterfirma die Verträge einseitig aufkündigte. Als Grund wurde eine „unerwartete Erhöhung der Baumaterialkosten“ genannt. Die Firma bot an, die 3.000 Euro Anzahlung sowie eine Entschädigung von 1.500 Euro zurückzuzahlen, verlangte jedoch, dass die Betroffenen eine Verzichtserklärung unterschreiben, die sie an weiteren Forderungen hindern sollte.

Neue Preise: Verdacht auf Spekulation

Heute wird das gleiche Penthouse den ehemaligen Käufern für 877.000 Euro angeboten – fast das Doppelte des ursprünglichen Preises. Die betroffenen Käufer, die sich geweigert hatten, die Verzichtserklärung zu unterschreiben, ziehen nun rechtliche Schritte in Betracht. Sie fordern die Einhaltung der ursprünglichen Verträge oder eine Entschädigung für die Differenz zwischen alten und neuen Preisen.

Lizenzproblem: Ein weiterer Streitpunkt

Die neue Wohnanlage wird unter der Bezeichnung „Anahata Ibiza Home“ von der Immobilienfirma Lucas Fox vermarktet. Doch es gibt Zweifel an der Gültigkeit der Baugenehmigung. Die Lizenz wurde im Mai 2023 erteilt, jedoch nicht innerhalb von sechs Monaten genutzt, was laut Artikel 154.6 des Balearischen Urbanismusgesetzes zur automatischen Ungültigkeit führen würde.

Die betroffenen Käufer fordern, dass die Lizenz vom Rathaus offiziell für ungültig erklärt wird. Wäre dies der Fall, müsste die Promoterfirma eine neue Lizenz beantragen, die sie verpflichtet, 30 % der Wohnungen als Sozialwohnungen zu deklarieren. Dieses Gesetz wurde im Juli 2023 in Kraft gesetzt, könnte aber umgangen worden sein.

Fazit: Ein rechtlicher und moralischer Konflikt

Der Fall um die Verdoppelung der Immobilienpreise auf Ibiza wirft ein Licht auf die angespannte Wohnungssituation der Insel. Betroffene kritisieren nicht nur die Promoterfirma, sondern auch die Stadtverwaltung von Ibiza, die trotz offensichtlicher Verstöße nicht handelt. Der Ausgang des Konflikts könnte richtungsweisend für den Umgang mit ähnlichen Fällen in der Zukunft sein.

 

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