
Ein auf Ibiza gemeldeter Bewohner, der sein Wohnmobil auf einem eigenen Grundstück im ländlichen Raum abgestellt hat, wird von der neuen Regelung nicht betroffen sein. Das stellte der Inselrat für Raumordnung, Mariano Juan, nach einem Treffen mit der Plataforma de Autocaravanas Autónoma (PACA), der unabhängigen Plattform für Wohnmobile, klar. Wie die Tageszeitung Periódico de Ibiza y Formentera berichtet, wurde nach dem Gespräch die für den 1. Mai geplante Protestfahrt und Sitzblockade vor dem Consell d’Eivissa abgesagt.
Juan betonte, dass die neue Gesetzgebung nicht für Einwohner gelte, die auf Ibiza gemeldet sind, ihre Steuern zahlen und ein eigenes Grundstück besitzen. „Es stimmt nicht, dass ein arbeitender Ibizenko seine Wohnwagen nicht mehr auf seinem Land abstellen dürfe“, sagte er deutlich. Das Gesetz ziele vielmehr auf illegale Nutzung als Wohnraum ab. Das bloße Abstellen auf einem privaten Grundstück sei weiterhin erlaubt.
Was hingegen nicht erlaubt ist: mehrere vermietete Wohnmobile auf einem Grundstück, sogenannte informelle Siedlungen. Juan wies darauf hin, dass solche Konstrukte mit dem neuen Gesetz unterbunden werden sollen, denn sie schädigen das Landschaftsbild, den Wald, das ländliche Umfeld und den Küstenstreifen.
Er erinnerte zudem daran, dass Wohnen auf rustikalem Boden ohne Genehmigung verboten ist. Um legal bauen zu dürfen, müsse ein Grundstück mindestens 15.000 Quadratmeter groß sein. Auch in Küstenzonen seien Behausungen, Baracken oder illegale Siedlungen strikt untersagt.
Von Seiten der PACA erklärte Sprecher Jesús Gallardo, dass die Absage der Protestaktion erfolgte, weil die Inselregierungverdeutlicht habe, dass die Regelung auf Tourismus und Missbrauch abzielt, nicht auf Einheimische. Wohnmobilbesitzer mit Wohnsitz und Zulassung auf Ibiza könnten weiterhin im städtischen Raum parken, solange sie sich an die kommunalen Parkvorschriften hielten.
Zur Begrenzung der Gesamtfahrzeuganzahl auf der Insel sagte Gallardo, diese sei verhältnismäßig, da auch Mietwagen betroffen seien. Gleichzeitig grenze sich die PACA von illegalen Siedlungen mit Dauerbewohnern in Wohnmobilen ab. „Es ist nicht vertretbar, dass solche ‚Barackenlager‘ entstehen“, betonte Gallardo. Er räumte jedoch ein, dass die Entscheidung zur Absage der Proteste nicht von allen Betroffenen mitgetragen werde.