
Bei Ausgrabungen auf einem Grundstück an der Avenida Isidor Macabich in Ibiza wurde eine rund 30 Zentimeter große Holzfigur gefunden, die Hércules darstellt. Die Skulptur, im Stil der klassischen griechisch-römischen Kunst gefertigt, befand sich im Grundwasser und ist daher außergewöhnlich gut erhalten. Laut der Tageszeitung Periódico de Ibiza y Formentera handelt es sich um einen archäologisch besonders wertvollen Fund, der derzeit im Archäologischen Museum von Ibiza konserviert wird.
Die verantwortlichen Archäologen Glenda Graziani und Juan José Marí Casanova gehen davon aus, dass sich auf dem Areal eine römische Siedlungsschicht befindet. Zudem wurden Spuren einer andalusischen Nutzungsphase entdeckt, darunter Abfallgruben, die in das natürliche Erdreich eingearbeitet waren. Einige der organischen Reste, die in wasserführenden Bodenschichten erhalten geblieben sind, sollen in ein Forschungsprojekt einfließen, das neue Erkenntnisse über die Ökologie Ibizas im Mittelalter liefern soll.
Das Balearische Wohnungs-, Raumordnungs- und Mobilitätsministerium bestätigte, dass die Bauarbeiten trotz der Funde nicht zum Stillstand gekommen sind. Derzeit arbeiten 16 Bauarbeiter und drei Archäologen an der Baustelle. Aufgrund der archäologischen Besonderheiten komme es jedoch zu Verzögerungen. Die Arbeiten waren von Beginn an unter archäologische Aufsicht gestellt worden, da das Baugelände im historischen Zentrum von Vila liegt.
Die Grabungen sind Teil des Projekts für 60 geförderte Wohnungen, das vom Institut Balear de l’Habitatge (IBAVI), dem balearischen Institut für das Wohnwesen, mit einem Budget von 12,7 Millionen Euro umgesetzt wird. Die Bauausführung liegt bei der ibizenkischen Firma Hermanos Parrot. Das Grundstück wurde vom Stadtrat von Ibiza bereitgestellt; im Gegenzug soll die Gemeinde die Gewerbeflächen im Erdgeschoss des Neubaus erhalten.
Die Fundstelle / aus Periódico de Ibiza y Formentera
















