
Wohl dem, der in diesen Tagen und Wochen mit seinem Auto nicht bei einer Werkstatt auf Ibiza vorstellig werden muss. Der Vorsitzende des Branchenverbands auf Ibiza und Formentera, Francisco de la Cruz sagte jetzt gegenüber der Tageszeitung Periódico de Ibiza y Formentera, dass Werkstätten bereits mit Wartelisten arbeiteten. Selbst für einen Routineeingriff wie „einen simplen Ölwechsel, der früher innerhalb von Stunden über die Bühne ging, müssen Kunden derzeit bis zu einer Woche warten“. Um bei aufwendigen Arbeiten Wartezeiten „von bis zu sechs Monaten“ zu vermeiden, seien mehrere Werkstätten dazu übergegangen, das Auto aufs Festland zu verschiffen und dort reparieren zu lassen. Für die Inselwirtschaft sei das freilich mit negativen Folgen verbunden, denn „das Geld bleibt auf dem Festland“.
Gründe für die Krise in der Branche gebe es derer zwei: Einerseits litten die Werkstätten an Nachwuchsproblemen, so der Verbandspräsident. „Das Durchschnittsalter der Mechaniker auf Ibiza liegt etwa bei 50 Jahren. Wenn einer in den Ruhestand geht, ist es fast unmöglich, Ersatz zu finden.“ Auf der anderen Seite gebe es keinen Platz für neue Werkstätten. „Die Mietpreise für Hallen können wir uns nicht leisten“, so de la Cruz. Das wiederum hätte zur Folge, dass illegale Werkstätten wie Pilze aus dem Boden sprössen. Viel Gedanken mache sich seine Branche darüber jedoch nicht. „Dazu haben wir gar keine Zeit, uns wächst die Arbeit über den Kopf.“