Ibiza und Formentera sind dem massiven Stromausfall entkommen, der am Montag große Teile Spaniens und Portugals sowie den Süden Frankreichs lahmlegte, so die Tageszeitung Diario de Ibiza. Ursache dafür sind die unabhängigen und autonomen Stromsysteme der Inseln.
Während fast ganz Spanien gegen 12:30 Uhr ohne Elektrizität war – betroffen waren unter anderem Krankenhäuser, Ampeln, Flughäfen und Bahnen – blieb Ibiza verschont. Auch wenn es auf den Balearen kleinere Unterbrechungen gab, verlief die Stromversorgung auf den Pityusen weitgehend stabil.
Das Netz der Balearen ist über das COMETA-Unterseekabel mit dem Festland verbunden. Diese Verbindung erlaubt eine unabhängige Energieversorgung, sodass die Inselsysteme auch bei einem Festlandausfall weiterlaufen. Bereits seit dem Stromausfall von 2003 wurden die Infrastrukturen modernisiert und die Widerstandsfähigkeit des Netzes gesteigert.
Dennoch kam es gegen 18 Uhr auf den Inseln zu einem Ausfall der Telekommunikation: Internet- und Mobilfunkverbindungen brachen stellenweise zusammen. Während das Internet gegen 18:30 Uhr wiederhergestellt werden konnte, blieb das Handynetz zunächst instabil.
Die balearische Regierung versicherte am Dienstag erneut die Stabilität der Stromversorgung. Diego Viu, Generaldirektor für Kreislaufwirtschaft, Ökologischen Wandel und Klimawandel, erklärte, dass die lokalen Kraftwerke über ausreichend Kapazitäten verfügen, um die Versorgung selbst bei Ausfall der Festlandsverbindung sicherzustellen.
Viu rief zur Gelassenheit auf: „Wir haben volle Verfügbarkeit und Garantie, die kommenden Tage problemlos zu überstehen.“ Die Lage werde weiterhin aufmerksam beobachtet.
Noch ist die genaue Ursache für den Stromausfall unklar. Derzeit wird auch ein möglicher Cyberangriff geprüft, wie das Nationale Institut für Cybersicherheit (Incibe) mitteilte, wobei bislang dafür keine eindeutigen Hinweise vorliegen.
