
Der Wachturm auf der Plaza de sa Torre in Ibiza steht kurz vor dem Einsturz, warnen besorgte Anwohner des Viertels La Marina. Laut der Tageszeitung Periódico de Ibiza y Formentera weise das Gebäude am Ende der Calle de la Virgen erhebliche Strukturschäden auf. Außerdem machten angesammelter Müll und Spuren von Urin das Bauwerk zu einem Sinnbild des Verfalls.
Bereits im vergangenen Sommer informierte Joaquín Manuel Senén, Präsident der Anwohner- und Händlervereinigung des Hafens von Ibiza, die Stadtverwaltung über die prekäre Situation des Wachturms. „Er kann jederzeit einstürzen“, warnt er. Das Problem: Seit 1995 wurde in der Gegend kaum Instandhaltung betrieben.
Ein weiteres Problem sei die unklare Eigentümerschaft. Die Hafenbehörde APB erklärte gegenüber der Zeitung, dass das Wachhaus unter der Zuständigkeit des spanischen Verteidigungsministeriums stehe. Dieses wiederum verweist auf das Ministerium für Landwirtschaft, Ernährung und Umwelt, da das Grundstück 2016 offiziell als maritim-territoriales öffentliches Gut übertragen wurde.
Der Wachturm, auch bekannt als Caseta de Prácticos oder Garitón, liegt auf maritim-territorialem öffentlichen Grund, aber außerhalb des Hafendienstleistungsgebiets. Die heutige Struktur wurde erst in den 1980er oder 1990er Jahren auf einer alten Plattform errichtet und sollte eine nicht existierende historische Befestigung nachbilden. 1995 wurden die Plaza de sa Torre und der Wachturm dank einer Investition der APB in Höhe von 6,8 Millionen Peseten (finanziert über den Kultursteueranteil des Staates) renoviert.
Trotz mehrfacher politischer Initiativen, die die Hafenbehörde zur Sanierung aufforderten, wurde bislang kein konkreter Erhaltungsplan beschlossen. Die Nachbarn von La Marina drängen daher auf eine schnelle Lösung, bevor der Wachturm endgültig in sich zusammenfällt.