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Video: Die tierischen Stars des Mittelalterfests

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Eule auf dem Mittelalterfest. Quelle: Diario de Ibiza

Beim diesjährigen Mittelalterfest Feria Medieval in Ibiza sorgten nicht nur Gaukler und Ritter für Aufsehen, sondern auch eine beeindruckende Truppe tierischer Darsteller. Wie die Tageszeitung Diario de Ibiza schreibt, zogen vor allem die Raubvögel und Turnierpferde die Blicke der Besucher auf sich.

Um neun Uhr morgens ruhen Brusca, Pipi, Amella, Afro, Xop, Miranda, Amira, África, Duc, Bubo und Princesa auf den Sitzstangen ihrer Käfige, verborgen hinter Tüchern, damit sie weder durch den Lärm noch durch frühe Neugierige an der Kathedrale gestört werden. Ihre einzige Mahlzeit des Tages haben sie am Vorabend erhalten: Tauben für die Falken und Uhus, zwei Mäuse für die Schleiereulen. Drei Stunden später verwandelt sich das Ensemble – bestehend aus mehreren Eulenarten, vier Falken und einem Bussard – in eine der Hauptattraktionen der Messe, allen voran Brusca, der Wüstenbussard, mit seinen rasanten Flügen.

Falkner Gonzalo Rodríguez verzichtete aus Sicherheitsgründen auf die Teilnahme der Falken. Der Grund: Möwen nisten auf der Kathedrale und angrenzenden Dächern und könnten sie angreifen. Seine Falken, die nie jagen mussten, wären diesen Vögeln ausgeliefert. Brusca hingegen fliege niedrig und habe ein robusteres Wesen.

Die Tiere wurden in einem klimatisierten Transporter aus Artà (Mallorca) nach Eivissa gebracht. Jeder Vogel reiste in seiner eigenen von Rodríguez gebauten und vom balearischen Umweltamt genehmigten Box.

Rodríguez ist seit 2009 hauptberuflich Falkner. Zuvor war er Jäger, doch als eine Lehrerin ihn einlud, seine Vögel in der Schule zu zeigen, merkte er, dass kaum jemand wusste, was ein Falke oder ein Uhu ist. Seit seiner Kindheit betreute er Greifvögel, die Bauern ihm als Küken überließen. Er pflegte sie und ließ sie später frei.

Er sagt, er habe ein besonderes Gespür für Tiere. Wenn es nach ihm ginge und er das Geld hätte, besäße er einen eigenen Zoo. Ein Uhu muss zwei Wochen nach dem Schlüpfen zu ihm kommen, sonst bleibe er halb wild. Wenn der Zeitpunkt stimmt, entsteht eine Verbindung. Mit nur einem Blick gehorchen ihm die Vögel. „Ich rufe sie nicht einmal“, sagt er. Trotzdem kennt jeder Vogel seinen Namen. Die Bindung hält viele Jahre lang. Der älteste Vogel ist Duc, ein Uhu von 2003.

Auf die Frage, ob die Beziehung zum Tier Misshandlung sei, antwortet er: „Ein Bussard kann fünf Stunden in 300 Metern Höhe und über zwei Kilometer entfernt fliegen – und kehrt immer zurück. Glauben Sie, er würde das tun, wenn ich ihn schlecht behandeln würde?“ In Artà leben die Tiere frei.

Rodríguez beschreibt die Natur seiner Tiere ungeschönt: „Wenn Menschen sich schlecht verstehen, trennen sie sich. Diese Tiere töten einander.“ Bei Wüstenbussarden sei das Weibchen das Alphatier.“

Auch die Pferde der Ritterspiele im Parc Reina Sofía haben Namen: Sombra, Pequeño Tío, Don und Corazón. Sie schliefen im Hippodrom von Sant Rafel, nachdem sie aus Zamora in einem klimatisierten Lkw ankamen – mit Wasserversorgung während der Fahrt. Darío Escudero, der als Ritter auftritt, reitet Corazón, „ein bisschen stur“ und elf Jahre alt. Der älteste ist Pequeño Tío, 26 Jahre alt, ehemaliger Sprung-Champion. Don trat wegen einer Verletzung am linken Hinterbein nicht auf. Tierärzte des Consell überwachten die Versorgung.

Vergangene Woche waren die vier Pferde in El Álamo (Madrid) im Einsatz. In Ibiza ist der Ablauf fordernd: vier Shows täglich, bei anderen Messen meist nur ein oder zwei. Um die Tiere zu schonen, dauern die Auftritte hier nur 30 Minuten.

Die Pferde erhalten morgens und abends Futter, mittags ein wenig Luzerne. Nach jeder Show werden ihre Beine mit Wasser gekühlt. Normalerweise stehen Ersatzpferde zur Verfügung – in diesem Jahr war das logistisch nicht möglich.

Wie Rodríguez hat auch Escudero seit der Kindheit eine starke Verbindung zu Tieren: Er wuchs in Ribadavia (Ourense) auf. Dort fand eine Mittelalter- Messe statt und seine Liebe zu Pferden war geweckt. „Meine Mutter sagte immer: Pass auf, was du machst – Christopher Reeve, der Superman gespielt hat, wurde beim Reiten gelähmt“, erzählt er lachend.

 

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