
Der Mieter eines Hauses an der Straße nach Cala Tarida in Sant Josep hat innerhalb von vier Jahren 38 Anzeigen kassiert – darunter zwei wegen illegaler Partys. Die Strafen reichen von 6.000 bis 12.000 Euro, so die Tageszeitung Diario de Ibiza.
Zuletzt fand am vergangenen Montag eine nicht genehmigte Feier statt, bei der laut einem inzwischen gelöschten Video in sozialen Netzwerken der bekannte DJ Sven Väth auflegte. Das Video wurde vom Gemeinderat Sant Josep gesichert und dient nun als Beweismittel.
Anwohner der Umgebung beschwerten sich erneut über Lärmbelästigung und Sicherheitsrisiken, da Partygäste häufig auf der Straße laufen oder an Türen klingeln, um Taxis zu rufen. In der Vergangenheit wurden sogar eine Hüpfburg, ein Parkservice und ein Einlasskontrolldienst auf dem Gelände dokumentiert – Hinweise auf eine kommerzielle Nutzung.
Die Gemeinde äußert sich besorgt über die steigende Zahl an DJs, die in illegalen Settings auftreten, und kritisiert etablierte Veranstalter, die solche Praktiken dulden. Auch in der Vergangenheit sorgte etwa ein geheimer Auftritt des US-amerikanischen DJs Diplo am Mirador von Cala d’Hort für Schlagzeilen.
Der Mieter, ein spanischer Staatsbürger, befindet sich laut Gemeinderat im laufenden Räumungsverfahren. Häufig seien Dritte auf dem Gelände anwesend. Ein privater Chat für die Eventplanung forderte zuvor 20 Euro per Bizum als Eintritt zu den Veranstaltungen.
In einem anderen Artikel von heute berichtet die Tageszeitung über die Beschwerden der Anwohner:
„Zum Glück ist noch nichts Schlimmes passiert, aber das kann jederzeit geschehen“, warnt ein Anwohner, der seit Jahren unter den Zuständen leidet. Schon im letzten Sommer beschwerten sich mehrere Nachbarn über Feiern, die bis zu 48 Stunden andauerten. Besucher hätten unter Einfluss von Alkohol und Drogen Grundstücke betreten oder seien auf der Straße umhergeirrt.
Auch im Winter hätten die Feiern trotz geringerer Teilnehmerzahl nicht aufgehört. Der Bass sei so laut, dass man ihn selbst im Haus noch höre. Mit dem Beginn der Saison habe sich die Lage erneut zugespitzt: „Die Party am Montag war der Wahnsinn. Es gab sogar Foodtrucks und ein ständiges Kommen und Gehen von Taxis und Transfers.“
Ein anderer Anwohner zeigte der Zeitung ein Video vom Montag, das mehr als 200 Autos auf dem Grundstück zeigt: „Im Vergleich zum Vorjahr hat sich nichts geändert. Vielleicht sind die jetzigen Mieter sogar noch schlimmer.“
Die Immobilie wurde laut Bericht 2021 an vier spanische Jugendliche vermietet. Kurz darauf begannen die Beschwerden. Die Eigentümerin versuchte vergeblich, sie wegen nicht gezahlter Miete und illegaler Aktivitäten zu entfernen. Zudem bauten die Mieter ohne Genehmigung ein Tor, das nun offenbar den Zugriff der Behörden erschwert.
Obwohl Polizei und Guardia Civil regelmäßig vor Ort seien, erklären sie den Nachbarn immer wieder, nichts tun zu können. Ein Einsatz im November 2023 wurde auf Facebook dokumentiert: Darin erklären Beamte einem Mieter, dass er erneut angezeigt werde und es sich um eine Veranstaltung mit mehr als 20 Personen handle. Der Mieter verteidigt sich, es sei nur ein „Treffen mit Freunden“.
Angesichts der anhaltenden Situation wenden sich die Nachbarn erneut an die Medien. „Ich verstehe nicht, warum man keine Inspektion durchführen kann, um das zu stoppen“, sagt ein Betroffener, der neben Lärmbelästigung auch auf die Gefahr für den Straßenverkehr hinweist.