Ein 72-jähriger amerikanischer Geschäftsmann ist auf Betreiben der US-amerikanischen Justiz auf Ibiza festgenommen worden. Laut einer Meldung der Tageszeitung Diario de Ibiza wird ihm wird Steuerbetrug in Höhe von rund 130 Millionen Dollar vorgeworfen. Ein spanische Gericht ordnete Untersuchungshaft ohne Kaution an. Der Unternehmer und seine 58-jährige französische Ehefrau sehen sich mit 30 Anklagepunkten konfrontiert, darunter Steuerhinterziehung im Zusammenhang mit Einnahmen von 350 Millionen Dollar aus öffentlichen Aufträgen. Die Verhaftung erfolgte bereits am 3. Juli in einer gemeinsamen Aktion der spanischen Guardia Civil und der US-amerikanischen DEA.
Laut Anklage des US-Bezirksgerichts in Columbia soll der Geschäftsmann Einkünfte auf ausländischen Bankkonten versteckt und Teile des Unternehmensbesitzes seiner Frau zugeschrieben haben. Das US-Justizministerium will Beweise dafür haben, dass der Unternehmer keine Steuern auf jährliche Einnahmen in zweistelliger Millionenhöhe gezahlt habe. Diese stammten aus seinen Firmen Mina Corp und Red Star Enterprises, die Verträge im Wert von über sieben Milliarden Dollar mit dem US-Verteidigungsministerium zur Treibstoffversorgung amerikanischer Truppen in Afghanistan und im Nahen Osten abgeschlossen hatten.
Die spanische Justiz lehnte einen Antrag auf Freilassung ab. Sie verwies dabei auf die Schwere der Vorwürfe und ein bestehendes Fluchtrisiko. Der Staatsanwaltschaft zufolge soll der Beschuldigte mehrere Wohnungen in London, Portugal und der Schweiz haben. Ibiza, wo der Unternehmer ein Ferienhaus besitzen soll, sei lediglich ein Urlaubsziel für ihn gewesen.