Nach dem verheerenden Erbeben im Grenzgebiet der Türkei und Syrien schickte sich die Weltgemeinschaft umgehend an, mit entsandten Rettungskräften nach Überlebenden zu suchen. Aus Ibiza machte sich am Mittwoch vergangener Woche Abel Oferral auf den Weg ins Krisengebiet. Der Ibizenker ist seit Jahren Mitglied der spanienweiten Hilfsorganisation Asociación de Voluntariado GEA, die aus Madrid zahlreiche Freiwillige ins Erdbebengebiet flog. „Es ist sehr schmerzhaft zu sehen, was sich hier vor unseren Augen abspielt“, sagte Oferral in einem Whatsapp-Gespräch der Tageszeitung Diario de Ibiza.
In den zurückliegenden Tagen seien er und sein Team bereits an rund 30 Örtlichkeiten im Einsatz gewesen. 60 Prozent der Stadt Adiyaman seien zu einem Trümmerfeld eingestürzter Häuser verkommen. Für den emotionalsten Moment seines bisherigen Einsatzes habe die Bergung eines lebenden 10-jährigen Mädchens und ihrer Mutter, ebenfalls noch am Leben, gesorgt, sagte Oferral der Zeitung. Alle andere Personen, an deren Bergung er und sein Team beteiligt waren, seien tot aufgefunden worden. Der ibizenkische Helfer kennt die Türkei bereits von einem früheren Aufenthalt, als er an einem internationalen Rettungskurs für Bergungseinsätze in eingestürzten Gebäuden teilnahm.
In seinem normalen Leben steuert Oferral unter anderem eines der Müllboote, mit denen das balearische Umweltamt Ibanat die Gewässer um Ibiza und Formentera von Treibmüll befreit. Als freiwilliger Helfer ist er zudem für den Zivilschutz in Santa Eulària und den Kulturverein Amics d’Eivissa tätig.