
Der Inselrat von Ibiza plant eine Umgehungsstraße für den Ortskern von Sant Josep – und will dabei unbedingt die Fehler des Projekts in Sant Rafel vermeiden. Wie die Tageszeitung Diario de Ibiza berichtet, betonte der Vizepräsident Mariano Juan bei einem Besuch des derzeit im Bau befindlichen Kreisverkehrs am Ortseingang, dass man aus den negativen Erfahrungen mit der Variante von Sant Rafel gelernt habe. Dort hatte es heftige Kritik von Anwohnern gegeben, da der geplante Verlauf weit entfernt vom Dorfkern liegt und ein Hochbau vorgesehen war.
Juan erkannte an, dass diese Variante bei den Bewohnern von Sant Rafel nicht gut ankam. Daher werde derzeit gemeinsam mit dem Anwohnerverein an einer Anpassung des Alternativenplans gearbeitet. Ziel sei es, den Verlauf näher an den Ort zu bringen und den Hochbau zu vermeiden. „Ich nehme an, wir werden ein konsensuales Projekt erreichen“, so Juan.
Für Sant Josep bedeutet das: Früher Dialog mit Betroffenen, um Konflikte zu vermeiden. Juan räumte ein, dass eine solche Beteiligung zwar zu Verzögerungen führen könne, dies aber letztlich dazu beitrage, Widersprüche und Einsprüche zu verringern. „Vielleicht müssen wir zu Beginn mehr Arbeit investieren, damit das Projekt am Ende besser angenommen wird.“
Trotzdem erwartet Juan eine spürbare Verbesserung der Verkehrssituation schon allein durch den Bau der beiden geplanten Kreisverkehre im Osten (bereits im Bau) und Westen von Sant Josep. Der Ost-Kreisel, der rund 830.000 Euro kostet, soll zwischen Juni und Juli fertiggestellt sein und hilft laut Juan, gefährliche Linksabbieger zu vermeiden und Staus zu reduzieren.
Parallel dazu wird der Ausbau der Straße von Sant Josep nach Sant Antoni vorbereitet. Geplant sind dabei neben weiteren Kreisverkehren auch ein Radweg. Auf Wunsch der Gemeinde Sant Josep wird im Westen ein zweiter Kreisverkehr am Ortseingang eingeplant. Momentan werden die Einwände der Betroffenen – insbesondere wegen geplanter Enteignungen – geprüft. Juan geht davon aus, dass das Projekt in dieser Legislatur ausgeschrieben und in der nächsten umgesetzt wird.
Ein weiteres bedeutendes Bauvorhaben ist die Glorieta de los Cazadores an der Kreuzung der Straßen von Santa Eulària und Sant Joan. Der Bau dieses 80 Meter breiten Kreisverkehrs soll noch vor dem Sommer starten, ohne den Verkehr zu beeinträchtigen. Die Bauzeit wird auf ein bis eineinhalb Jahre geschätzt. Für Juan ist sie das wichtigste Straßenprojekt dieser Legislatur, während der Ausbau der Verbindung Sant Josep–Sant Antoni für die folgende entscheidend sei.