
Ibiza ist von der internationalen Tourismuslandkarte seit Jahrzehnten nicht mehr wegzudenken. Die Insel, mit der selbst Menschen auf fernen Kontinenten rauschende Partynächte und Café del Mar in Verbindung bringen, ist längst keine gewöhnliche Destination mehr, sondern längst eine Marke für sich.
Was aber nicht heißt, dass hier Friede, Freude, Eierkuchen herrschen. Die Gäste werden in ihrer Wahrnehmung zunehmend sensibler, das zeigt auch ein Blick auf die Liste mit Klagen, die jetzt der Branchenverband Fomento de Turismo zusammengestellt hat. Ausgewertet worden seien, so die Tageszeitung Diario de Ibiza, die Antworten von 1.757 Fragebögen.
Keine Überraschung an der Spitze: Am stärksten stoßen Ibiza-Besuchern die allgemeinen Preise auf, die sie für deutlich zu hoch halten (50 Prozent). Danach kommt erstmal nichts, und dann zwei Punkte, die leicht miteinander in einem Atemzug fallen: Exzesstourismus (15 Prozent) und Massifizierung (14 Prozent). Ersterer bezieht sich auf die Qualität der Urlauber, der zweite auf deren Quantität.
Aber natürlich reisen die Gäste nicht aus den oben genannten Gründen an, Ibiza hat zweifellos auch seine angenehmen Seiten, die in der Debatte um eine Neuausrichtung der Branche oft untergehen. So hoben die Befragten, die ihre Angaben zwischen April und Juni machten, die intakten Naturräume (42 Prozent), das auf der Insel vorherrschende Ambiente (30 Prozent) und die zahlreichen Badebuchten (20 Prozent) als ausschlaggebend für den Reiseantritt hervor.
Das Gesamturteil der Befragten pendelte sich der Zeitung zufolge bei einer Note 8,7 (Höchstnote: 10) ein. In Sant Joan (8,8) und Santa Eulària (8,9) waren die Gäste überdurchschnittlich zufrieden, die Inselhauptstadt Eivissa und Sant Antoni erreichten eine 8,6 und Sant Josep erhielt die Durchschnittsnote.