Nach fast einem Jahr seit der Einführung von Uber auf Ibiza ziehen viele Fahrer ein negatives Fazit. Die Rede ist von Vertragsbrüchen, exzessiven Arbeitszeiten und nicht gezahlten Prämien, die zu großer Unzufriedenheit bei den Fahrern der Plattform geführt haben.
Ein betroffener Fahrer, der anonym bleiben möchte, schilderte der Tageszeitung Periódico de Ibiza y Formentera die prekären Arbeitsbedingungen, die über eine Subunternehmerfirma angeboten, jedoch nicht eingehalten werden. Die Voraussetzungen sind klar: über 25 Jahre alt und mindestens 24 Monate im Besitz eines Führerscheins. Der versprochene Lohn: 1.450 Euro pro Monat plus Incentives. Tatsächlich betrage sein Gehalt jedoch kaum 900 Euro, während monatlich eine Umsatzzielvorgabe von 4.800 Euro gefordert wird. „Im Winter hier auf Ibiza ist das unmöglich zu erreichen. Die Vorgaben auf dem Festland liegen bei nur 4.200 Euro“, beklagte er.
Viele Fahrer wurden von der Aussicht auf einen Ganzjahresjob angelockt, wie der Fahrer berichtet. Doch seit dem Eintritt eines neuen Subunternehmers zu Beginn der Sommersaison hätten zahlreiche Mitarbeiter das Unternehmen verlassen, frustriert von ständigen Vertragsverletzungen.
„Trinkgelder werden nicht gezahlt, und bei den versprochenen Zusatzprämien gibt es immer Ausreden. Selbst die Gehaltsabrechnungen erhalten wir nur verspätet“, erklärt der Fahrer. Er berichtet, dass er monatlich etwa 200 Euro weniger als vereinbart erhalte und dass weder Rückstände noch die zugesagten Prämien ausgezahlt würden.
Ein weiterer Kritikpunkt ist die Arbeitszeitregelung. Wie der Fahrer erzählt, arbeiten sie montags und dienstags jeweils zwölf Stunden, mittwochs und donnerstags neun Stunden, gefolgt von drei freien Tagen – insgesamt 42 Wochenstunden. Trotzdem reiche das Gehalt auf Ibiza kaum zum Leben.
Zuletzt versprach die Plattform ihren Mitarbeitern eine monatliche Zulage von 100 Euro bis April, die bislang jedoch nicht umgesetzt wurde. „Alles Lügen. Die Kollegen sind wütend“, fügte der Fahrer hinzu. Die Lage sei so angespannt, dass einigen Fahrern sogar verboten wurde, Bargeldzahlungen anzunehmen, da sie die ausstehenden Summen aus der Tageskasse eigenmächtig beglichen.
Derzeit hat Uber laut Schätzungen auf Ibiza mehr als 50 Fahrer, jedoch ist diese Zahl durch die Plattform bisher nicht bestätigt.