Wer sich bereits fragte, warum das Kulturcafé Can Pou in La Marina in diesen Wochen geschlossen hatte, dem präsentiert jetzt die Tageszeitung Diario de Ibiza die Antwort. Der schätzungsweise 150 Jahre alte Gastronomiebetrieb erfindet sich neu und wird ab April mit Küche und italienischen Speisen wieder an den Start gehen. Ganz freiwillig machen das die Betreiber des Cafés, das seit vielen Jahren neben Kaffee und Bier auch Lesungen, Konzerte und Ausstellungen im Programm hat, offenbar nicht. „Wir machen das nicht zum Spaß, sondern quasi gezwungenermaßen“, sagte Geschäftsführer Mariano Torres, immerhin seit 25 Jahren an Bord, gegenüber der Zeitung. In anderen Worten: Wenn nicht bald mehr Gewinn in die Kasse fließt, ist der Betrieb mit Kulturangebot auf Dauer nicht mehr aufrechtzuerhalten. Insbesondere die Wintermonate machten der Can Pou zusehends zu schaffen, sagt Torres. „Unser Konzept war danach ausgerichtet, das ganze Jahr über zu öffnen. Aber das war zuletzt finanziell nicht mehr tragbar.“
Im April sollen die Umbauarbeiten abgeschlossen sein und das Can Pou mit neuem Anstrich wiedereröffnen. Mit dem Schritt zum Kulturrestaurant will Torres auch verhindern, „dass irgendwann ein Großinvestor kommt und letztlich das Gleiche macht, wie wir jetzt“. Mit der Suche nach Personal wurde bereits begonnen – auf der langen Liste stehen Kellner, Küchenpersonal, Tellerwäscher und anderes. Auch hier stößt Juan auf die neue Realität der Insel. „Es ist ungemein schwer, Leute zu finden“, kann Torres nur bestätigen. Dabei wolle er sein Personal bei der Suche nach Wohnraum unterstützen, soweit es gehe.