
Die Stadt Ibiza weigert sich, die junge Hündin Ikram zu töten oder nach Algerien zurückzuschicken. Wie die Tageszeitung Periódico de Ibiza y Formentera berichtet, kam das zweieinhalb Monate alte Tier vor wenigen Tagen mit einem Flüchtlingsboot aus Algerien nach Ibiza und befindet sich nun in Quarantäne im Tierschutzzentrum Sa Coma.
Der Stadtrat für Tierschutz, Manuel Jiménez, lehnt die vom spanischen Landwirtschaftsministerium vorgeschlagenen Optionen – Einschläferung oder Rückführung – ab. „Einschläfern ist keine Option“, erklärte Jiménez, „und eine Rückführung wäre absurd, da wir nicht wissen, wem sie gehört. Ich kann den Hund doch nicht einfach am Flughafen in Algerien aussetzen.“
Obwohl Ikram einen Impfpass besitzt, ist nicht bekannt, wer ihr Besitzer ist. In Algerien wird die Tollwutimpfung nicht standardmäßig verabreicht, obwohl sie in Spanien gesetzlich vorgeschrieben ist. Ob Ikram möglicherweise Trägerin der Krankheit ist, sollen ein serologischer Test und eine Blutuntersuchung in Kürze klären.
Jiménez möchte erreichen, dass Ikram – falls sie gesund ist – wie jeder andere Hund geimpft wird und anschließend zur Adoption freigegeben wird. Nur wenn sich bei den Tests herausstellt, dass sie Tollwut hat, käme eine Euthanasie in Betracht.
Der Tierschutzstadtrat wies darauf hin, dass auch auf den Kanaren regelmäßig Tiere mit Flüchtlingsbooten ankommen – ohne dass man sie je zurückschickt. Auf Ibiza sei Ikram der erste Fall. Man habe bei der balearischen Regierung nachgefragt, das jedoch nur dieselben zwei Optionen nannte wie das Ministerium.
„Ikram ist derzeit in perfektem Zustand“, so Jiménez. Das Ministerium akzeptiere jedoch nicht die Variante Impfung und Adoption bei negativem Testergebnis. Deshalb werde man nun eine juristische Stellungnahme erstellen, geprüft von Experten für Tierrecht, um Ikram zu retten.