
Der Verein Asociación Nacional de Amigos y Vecinos Europeos (NAVE) kritisiert, dass das Tierschutz-Zentrum Sa Coma nicht über die erforderliche Betriebslizenz verfüge. Auch die Einrichtungen der Stiftung Natura Parc in Sant Antoni, die den Tierschutzdienst für die Gemeinde Sant Josep übernimmt, seien laut der Vereinigung nicht lizenziert, berichtet die Tageszeitung Diario de Ibiza.
Ibizas Stadtrat für Tierschutz, Manuel Jiménez, räumt das Problem ein: „Das Zentrum besitzt zwar eine zoologische Genehmigung, aber schon bei meinem Amtsantritt wurde mir mitgeteilt, dass die Betriebslizenz fehlt.“ Die Regularisierung sei eines seiner vorrangigen Ziele für diese Legislaturperiode.
Die Genehmigungsverfahren seien kompliziert, da das Zentrum zwar zu Ibiza-Stadt gehört, sich aber auf einem Grundstück in Sant Antoni befindet. Der erste Schritt sei, eine allgemeine Interessenerklärung beim Inselrat von Ibiza zu beantragen und die Zustimmung der Wasserbehörde einzuholen. „Wir sind bereits in Gesprächen“, so Jiménez.
Trotz der fehlenden Lizenz sei der Betrieb nie behindert worden. Jiménez zeigt sich verwundert darüber, dass der Vorsitzende von NAVE, der sich stark für Ibizas Katzenkolonien engagiert, dieses Thema nie direkt bei ihm angesprochen habe, sondern stattdessen den Weg über die Medien wählte.
Laut NAVE befinde sich auch das Tierheim von Natura Parc in der gleichen Situation. Die Stadtverwaltung von Sant Antoni hat jedoch bislang keine Stellungnahme dazu abgegeben. Die Vereinigung verweist auf einen Bericht der Lokalpolizei von Sant Antoni sowie eine Antwort der Gemeindeverwaltung, die belegen, dass Natura Parc keine Betriebslizenz besitzt. Diese Dokumente sind jedoch mehr als zwei Jahre alt. Laut NAVE seien inzwischen Schritte zur Legalisierung eingeleitet worden.
NAVE fordert von den Gemeinden klare und öffentliche Erklärungen zur Lage der Tierheime sowie Verantwortungsübernahme für die jahrelangen Verstöße. Zudem verlangt die Vereinigung Garantien, dass sich solche Missstände in Zukunft nicht wiederholen.