
Tierärzte auf den Balearen beklagen Schwierigkeiten beim Bezug wichtiger Medikamente für Haustiere. Die Tageszeitung Diario de Ibiza berichtet, dass Apotheken oft nicht die passenden Dosierungen führen.
Laut Veterinärverband der Balearen bieten Apotheken häufig nur Großpackungen an, die über den tatsächlichen Bedarf für Haustiere hinausgehen. Das führt dazu, dass Tierhalter Reste unkontrolliert weiterverwenden – ein Risiko für die Gesundheit der Tiere.
Tiermedizinische Medikamente sind teurer als entsprechende Mittel für Menschen. Zudem wurde im Januar eine neue Vorschrift eingeführt, die eine digitale Registrierung jeder Medikamentenverordnung vorschreibt. Ramon García, Präsident des Tierärzteverbands der Balearen, kritisiert die zunehmende Bürokratie und erklärt: „Wir müssen zuerst prüfen, ob es ein Medikament für die jeweilige Tierart gibt. Nur wenn das nicht der Fall ist, dürfen wir auf Medikamente für andere Tierarten oder auf Humanpräparate ausweichen.“
Der Berufsverband arbeitet mit dem spanischen Landwirtschaftsministerium an einer landesweiten Strategie, um die Lieferengpässe zu beheben. Unter anderem wird gefordert, kleinere Verpackungsgrößen anzubieten, um Überdosierungen und unkontrollierte Nachbehandlungen zu verhindern.
Die Tierärzte hoffen, dass die Maßnahmen die Versorgungslage langfristig stabilisieren.