
Auf Ibiza werden in den Sommermonaten mehr als 1.400 Fahrzeuge zur illegalen Beförderung von Personen genutzt. Zu diesem Ergebnis kam eine Gruppe von professionellen Taxifahrern, die seit Jahren die Tätigkeit von sogenannten taxis pirata im Visier hat. Demnach, so die Tageszeitung Diario de Ibiza, sei die Zahl nicht genehmigter Personenbeförderer seit Jahren steigend. Die Aufseher der Branche übergeben den Behörden in regelmäßigen Zeitabständen aktualisierte Listen mit verdächtigen Nummernschildern. Nach Darstellung der Zeitung könne die Polizei mittels intelligenter Kameras im Straßenverkehr die mutmaßlichen illegalen Taxis beobachten.
Um einer Entdeckung und drohenden Bußgeldern zu entgehen, so der Verbund professioneller Taxifahrer, würden illegale Chauffeure mehrmals im Jahr das Auto wechseln. Zum Einsatz kämen dabei zumeist angemietete Fahrzeuge. Bei der Nachverfolgung der mutmaßlichen schwarzen Schafe habe die Gruppe in den zurückliegenden drei Jahren zudem 400 verdächtige Telefonnummern in einschlägigen WhatsApp-Gruppen identifizieren können. Die bekannteste dieser Plattformen ist Ubiz, die der Zeitung zufolge von einem gewissen Rodrigo Ernesto S. verwaltet werde. Für die Nutzung dieser Plattform müssten illegale Personenbeförderer 30 Euro wöchentlich an Gebühren abtreten.
Nach Angaben des Inselrates von Ibiza legten die Kontrolleure im vergangenen Jahr insgesamt 107 Fahrzeuge (2022: 62) still, die mutmaßlich zur illegalen Beförderung von Urlaubern benutzt worden waren. Dabei sprach die Inselregierung Bußgelder in Höhe von insgesamt fast 500.000 Euro (2022: 365.000) Euro aus. Zumeist droht ertappten Fahrern neben der Stilllegung des Fahrzeugs ein Bußgeld von 6.001 Euro.