
Mit Beginn der Hochsaison auf Ibiza verschärft sich erneut die Situation rund um die Wasserversorgung im ländlichen Raum. Wie die Tageszeitung Diario de Ibiza berichtet, müssen Fahrer von Tanklastwagen derzeit bis zu vier Stunden warten, um ihre Fahrzeuge an Brunnen wie dem stark frequentierten Pozo de Can Guasch zu befüllen.
Laut Betreiber Miguel Guasch dauert das Befüllen eines LKWs inzwischen bis zu zwei Stunden: „Im Juni waren es noch 15 bis 20 Minuten. Jetzt stauen sich die Fahrzeuge.“
Ein Wendepunkt war der Montag, als die Zapfstellen für an den drei Entsalzungsanlagen Ibizas geschlossen wurden. Diese Anlagen waren ursprünglich im Winter von der balearischen Wasserbehörde eingerichtet worden, um Grundwasser zu schonen. Aktuell reichen sie jedoch nur noch für die Bedarfe der kommunalen Netze, die wegen des Tourismus bevorzugt werden.
Private Wasserversorger, die Fincas und Häuser in ruralen Gebieten beliefern, sind dadurch auf wenige Brunnen angewiesen. „Der Tank ist fast leer, wir müssen die Pumpe permanent laufen lassen. Das senkt den Druck, das Wasser fließt immer langsamer. Wenn das so weitergeht, bekommen wir echte Probleme“, warnt Guasch.
Bereits im Vorjahr war es in vielen Regionen zu ausgetrockneten Hausbrunnen gekommen. Um dies zu vermeiden, hatte die Regierung damals mit den neuen Zapfstellen 100.000 Kubikmeter Grundwasser eingespart.
Im März dieses Jahres startete zudem ein Pilotprojekt in Santa Eulària: 150.000 Kubikmeter entsalztes Wasser wurden in einen Aquifer eingespeist. Ob diese Reserve im Sommer genutzt werden kann, ist laut Conselleria bislang nicht bestätigt.














