Wer heute auf Ibiza vor geschlossenen Geschäften und Arztpraxen steht, braucht sich nicht zu wundern: Der 12. Oktober ist der spanische Nationalfeiertag, in der Regel Día de la Hispanidad genannt. Damit soll daran erinnert, werden, dass Christoph Kolumbus einst an einem 12. Oktober die Neue Welt entdeckte. Oft wird das Wochenende um den 12. Oktober aber auch schlicht als Puente de Pilar bezeichnet. Nur, wer ist diese ominöse Pilar? Zunächst noch immer ein weiblicher Vorname, zuallererst aber natürlich eine Heilige mit dem etwas umständlichen Namen Unsere Liebe Frau auf dem Pfeiler (Spanisch: Pilar) in Zaragoza. Die Legende besagt, dass Maria, die Mutter Jesu, am 2. Januar des Jahres 40 n. Ch. dem Apostel Jakobus dem Älteren auf dieser Säule erschienen sei. Damit wäre es die erste Marienerscheinung überhaupt.
Ebenjene Pilar gilt heute als die Schutzheilige Spaniens und der sogenannten Hispanidad, also den Wurzeln der spanischen Rasse, die mit der Entdeckung Amerikas in die weite Welt hinaus getragen wurden. Der 12. Oktober erinnert aber nicht nur an ein längst untergegangenes Kolonialreich, sondern auch an die Einigung Spaniens im 16. Jahrhundert. Traditionell findet an diesem Tag eine Militärparade vor dem spanischen König statt.