
Der legendäre Schlachtruf englischer Fußballfans – „Football is coming home“ – sollte sich auch am gestrigen Sonntag nicht bewahrheiten. Dabei hätten die Fans von der Insel im Norden Europas in manchen Bereichen ihres bevorzugten Urlaubsortes Sant Antoni numerisch durchaus die Oberhand gehabt, so die Tageszeitung Periódico de Ibiza y Formentera. Für den ersten EM-Titel des Mutterlandes des Fußballs sollte es aber nicht reichen – wieder einmal nicht.
Der vierte kontinentale Titel der Furia Roja ließ Ibiza ab dem frühen Sonntagabend vor ausgelassener Stimmung erschüttern. Gefühlt traf man an jeder Ecke auf eine Handvoll TV-Bildschirme, zumeist im Großformat. In Santa Eulària sperrte die Gemeinde den Rathausplatz, um den Massen ebenfalls eine Leinwand vor die Nase zu stellen. Die habe die Einladung dankend angenommen und das Herz der Ortschaft in eine stimmungsvolle und friedliche Partymeile verwandelt, so das Lokalblatt.
Ausgelassen ging es auch im wiedereröffneten Teatro Pereyra in der Inselhauptstadt Eivissa zu. Auf der Bühne an diesem Abend war nicht etwa Nacho Canos Hippie-Spektakel zu bewundern, sondern das EM-Finale auf Großbildleinwand. Davor, so ist auf einem Video zu sehen, versammelte sich eine rot gekleidete fahnenschwenkende Masse um Tische mit Speis und Trank.
Von unschönen Zwischenfällen, die auf englischer Seite nicht ganz unüblich sind, war bislang nichts zu hören und lesen. Die Spanier feierten ausgelassen ihre Stars und deren Erfolg, und die Engländer leckten sich in Urlaubsstimmung einmal mehr die Wunden.