
Die Hafenbehörde der Balearen (Autoridad Portuaria de Balears) überprüft derzeit die Genehmigung für das sogenannte Ferri-Hotel im Hafen von Ibiza. Der Hintergrund: Die Reederei Trasmed bietet in ihrem Schiff Ciudad de Granada an, dass Gäste samstags über Nacht in Kabinen am Kai von Es Botafoc übernachten können (Wir berichteten in unserer Presseschau).
Der Vizepräsident des balearischen Parlaments, Antoni Costa, machte am Freitag klar, dass die Balearenregierung gegen diese Art von Tourismus sei und man bereits die Hafenbehörde entsprechend informiert habe. Er betonte, dass man alle rechtlich möglichen Schritte einleiten werde, um dieses Projekt zu verhindern.
Costa nannte die Idee, ein Hotel im Hafen zu errichten, „surrealistisch“ und ein Vorhaben, das aus reiner Gewinnmaximierung entstehe, jedoch mit dem Hafenwesen unvereinbar sei. Das Projekt sei eine Lücke im System, da es auf einer einfachen Genehmigung als Nachtliegeplatz ohne klare touristische Klassifizierung basiere.
Die Reederei Trasmed schweigt bislang zur Kritik. Die Hotel-Vereinigung sprach von einem „Witz“ und forderte ein Einschreiten der Behörden. Zudem fällt das Angebot aktuell nicht unter die Ecotasa, die Umweltsteuer für touristische Übernachtungen, da es sich nicht um ein offizielles Hotel handele. Die Gäste reisen freitagabends von Valencia an und kehren sonntags zurück.
Laut Costa wurde die Position der Regierung, des Inselrats von Ibiza und der öffentlichen Meinung bereits deutlich gemacht. Sollte Trasmed an dem Projekt festhalten, werde man entsprechende Maßnahmen prüfen.
Anmerkung der Redaktion Wir berichteten in unserer Presseschau vom 11. Juni über dieses Projekt. Dort findet ihr auch den Link zum Angebot der Reederei.