Laut Informationen der Tageszeitung Diario de Ibiza ist der neue schwimmende Wellenbrecher für den Port Nàutic Ibiza am Freitagabend (4. Juli 2025) vom Hafen in Alicante aus in Richtung Insel gestartet. Die aus Stahlbeton gefertigte Infrastruktur misst 145 Meter in der Länge und wiegt über 2.300 Tonnen. Sie wurde mit mehrtägiger Verspätung von einem Schlepper aus dem Trockendock hinaus ins offene Meer gezogen – der Transport nach Ibiza dauert rund 36 Stunden.
Die spektakulären Manöver zur Ausfahrt erinnerten an eine klassische Schiffstaufe und waren bereits bei der Planung berücksichtigt worden. Die spezielle Startrampe im Hafenbecken wurde eigens so konzipiert, dass das riesige Bauteil mit einem gezielten Drehmanöver ins Meer gelangen konnte. Der Ablauf verlief reibungslos – dank ruhiger See und Windstille.
Das Projekt gilt als ingenieurtechnischer Meilenstein: Erstmals wird ein komplett schwimmender Schutzdamm in Betrieb genommen, der den Sporthafen Ibizas vor Sturmfluten und hohen Wellen schützen soll. Im Gegensatz zu herkömmlichen Dämmen beeinträchtigt dieser die Meeresumwelt nicht, da er nur über Zugangsstege mit dem Land verbunden ist.
Die Konstruktion ist Teil eines rund sechs Millionen Euro umfassenden Projekts, das vom Port Nàutic Ibiza gemeinsam mit der Beratungsfirma Neos Maritime entwickelt wurde. Diese arbeitete 20 Jahre lang an den Berechnungen für die schwimmende Struktur. Gebaut wurde der Damm im Hafen von Alicante, da dort das geeignete Material sowie Kapazität verfügbar war.
Die erste Bewährungsprobe bestand die Struktur am vergangenen Montag, als die Baugrube geflutet wurde und der Betonkoloss zu schwimmen begann. Die geplante Abfahrt verzögerte sich jedoch, da für die Manöver keine behördlichen Genehmigungen vorlagen. Diese wurden inzwischen erteilt, sodass das Projekt nun in die finale Phase eintritt: die Positionierung im Hafen von Ibiza, ohne den regulären Schiffsverkehr zu beeinträchtigen.