
Die balearische Landesregierung ihre Bemühungen verstärkt hat, die Ausbreitung von Schlangen auf Ibiza und Formentera einzudämmen. Der Fokus liegt dabei auf einem Programm für die Aufstellung von Fallen in sechs besonders betroffenen Gebieten, so die Tageszeitung Periódico de Ibiza y Formentera.
Das Ministerium für Landwirtschaft, Fischerei und Umwelt hat in diesem Jahr 2.611 Fallen aufgestellt – das entspricht einem Anstieg von 35 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Besonders betroffen ist die Zone zwischen Santa Agnès de Corona und der Stadt Ibiza. Auf Formentera konzentrieren sich die Maßnahmen auf die Region La Mola.
Zur Verfügung stehen in diesem Jahr 2,5 Millionen Euro, von denen 1,9 Millionen aus der Steuer für nachhaltigen Tourismus stammen. Ein 13-köpfiges Team des COFIB (Konsortium zur Wiederherstellung der Fauna der Balearen) ist exklusiv für das Schlangenmanagement zuständig.
Erstmals werden auch „Wächterfallen“ über den Winter stehen gelassen, da beobachtet wurde, dass die Tiere zunehmend ihren Winterschlaf verkürzen oder ganz auslassen.
Privatpersonen dürfen künftig selbstgefangene Schlangen zur COFIB-Einrichtung in Sant Antoni bringen, wo Fachleute diese dann euthanasieren.
Seit Jahresbeginn wurden auf Ibiza bereits mehr als 2.000 Exemplare gefangen. Auch die kleinen vorgelagerten Inseln stehen im Fokus: 2024 wurden dort 16 Eilande überwacht. In drei davon – darunter s’Illa de Santa Eulària – wurden insgesamt 48 Hufeisennattern entdeckt. In der aktuellen Saison wurden 24 Inseln untersucht und auf sechs davon Fallen installiert. Insgesamt wurden dort bisher rund 20 Schlangen gefangen.
Vier neue Schutzhütten für in Gefangenschaft gezüchtete Eidechsen sollen auf Ibiza entstehen. Zusätzlich wurden acht urbane Schutzgebiete in Parks der fünf Inselgemeinden eingerichtet, in Sant Francesc auf Formentera eine weitere. Auch an neun Schulen wurden Reservate angelegt – insgesamt nun 18 urbane Schutzgebiete.
In einem anderen Artikel von heute meldet die Tageszeitung außerdem einen bedeutenden Schritt im Artenschutz: In einem Pilotprojekt des Ministeriums und des Zoos von Barcelona sind erstmals Nachzuchten der endemischen Eidechse ‚Podarcis pityusensis‘ außerhalb der Pityusen geschlüpft.
Insgesamt zwölf Tiere aus fünf Gelegen wurden nach 42 Tagen Brutzeit geboren. Sie stammen von 17 genetisch ausgewählten Elterntieren aus Ibiza und Formentera. Ziel sei die Bildung stabiler Zuchtgruppen, um die durch invasive Schlangen bedrohte Art langfristig zu erhalten.
Laut der Generaldirektorin für Naturschutz, Anna Torres, sollen die ersten Tiere demnächst in eigens geschaffene, schlangensichere Reservate auf den Pityusen entlassen werden. Die Jungtiere zeigen laut Fachleuten des Zoos gute Gesundheit und schnelle Anpassung.
Das Projekt umfasst auch begleitende wissenschaftliche Studien zur Ökologie und Genetik der Art.
Übersichtskarten der Schlangenfallen in Ibiza und Formentera:

















