Das balearische Umweltministerium hat an die Gemeinden Santa Eulària und San Antoni appelliert, in den Wintermonaten mehr aufbereitetes Wasser aus den drei Entsalzunganlagen der Insel zu nutzen. Damit sollen deren überstrapazierte Grundwasserspeicher die Möglichkeit bekommen, sich in der niederschlagsreicheren Jahreszeit allmählich zu erholen, meldet die Tageszeitung Diario de Ibiza. Santa Eulària hatte sich in der Vergangenheit selbst zum Ziel gesetzt, jährlich für 1,7 Millionen Euro entsalztes Wasser bei der zuständigen Wasserbehörde Abaqua einzukaufen, Sant Antoni immerhin für 1,5 Millionen Euro. Beide Gemeinden blieben im vergangenen Jahr hinter ihren selbstgesteckten Ziel zurück, beide gaben jeweils nur 1,3 Millionen aus. Dabei sind derzeit vier der sechs Grundwasserspeicher Santa Eulàrias zum Teil deutlich überbelastet, in Sant Antoni steht das Verhältnis fünf zu sieben.
Mit der Verabschiedung des neuen Wasserwirtschaftsplans für die Balearen vor wenigen Wochen könnte sich einiges ändern. Dieser verpflichtet Gemeinden, die an das Netz der Entstalzungsanlagen angeschlossen sind, zur Abnahme von derem Wasser, so die Zeitung. Ein Gemeindesprecher Santa Eulárias sagte, dass in kommenden Jahr 200 000 Euro mehr, also 1,5 Millionen Euro, für den Kauf von entsalztem Wasser bereitstünden. „Die Kosten für dieses Wasser sind hoch, und letztlich wird sich das in den Wasserrechnungen der Haushalte widerspiegeln“, so der Gemeindesprecher.
An der Kapazität der drei Entstalzungsanlagen sollte es nicht liegen. Die sind derzeit je nach Monat zu maximal 60 Prozent ausgelastet. Aus den Hähnen der Haushalte in Eivissa fließt bereits jetzt ausschließlich Wasser aus den drei Anlagen. Und in Sant Josep wurden die Haushalte bereits zu 90 Prozent auf entsalztes Wasser umgestellt.
Presseschau Plus -
News des Tages
Überstrapazierte Grundwasserspeicher