Die Ortspolizei von Santa Eulària hat ein auf den Balearen bislang einmaliges Pilotprojekt zur Verbesserung der öffentlichen Sicherheit gestartet. Laut einer Meldung der Tageszeitung Diario de Ibiza vom Dienstagabend will die Gemeinde erstmals eine autonome Drohne einsetzen.
Das unbemannte Luftfahrzeug kann demnach vorprogrammierte Flüge ohne direkte Pilotensteuerung durchführen. Nach Angaben der Gemeinde verfügt die Drohne über Funktionen wie die Verfolgung beweglicher Ziele und die Echtzeitübertragung von Bildern an Polizeistreifen am Boden. Von dem Hightech-Kollegen in der Luft verspricht sich die Gemeinde vor allem eine Steigerung der operativen Fähigkeiten seiner Ordnungskräfte.
Die Drohne soll ihre Fähigkeiten bei Einsätzen verschiedenster Art ausspielen: von der Verkehrsüberwachung bis hin zur Suche nach vermissten Personen. Auch bei Verkehrsunfällen und Notfällen wie Bränden erhoffen sich die Behörden wertvolle Unterstützung. Der Einsatz erfolgt durch die vorherige Eingabe von Zielkoordinaten. Innerhalb von 30 Sekunden ist die Drohne in der Luft und fliegt selbstständig zum Einsatzort. Bei Bedarf kann ein Polizeibeamter mit Drohnenführerschein die Kontrolle übernehmen.
Mit einer Reichweite von fünf Kilometern und einer Flugzeit von bis zu 40 Minuten erreicht die Überwachungsdrohne Geschwindigkeiten von bis zu 75 km/h. Das Gerät ist mit einer hochauflösenden Kamera mit optischem Zoom ausgestattet, die Details aus einem Kilometer Entfernung erfassen kann. Eine Wärmebildkamera ermöglicht Einsätze bei Nacht oder schlechter Sicht. Je nach Anforderung können zusätzliche Ausrüstungsgegenstände wie Scheinwerfer oder Lautsprecher montiert werden.
Die Bodenteams verfügten über Tablets, auf denen sie die von der Drohne übertragenen Bilder in Echtzeit verfolgen könnten, so die Zeitung mit Verweis auf Angaben aus dem Rathaus weiter. Dies ermöglicht eine schnelle und effektive Einschätzung der Lage aus der Luft, sodass Einsätze je nach Schwere der Situation priorisiert werden können.