
Die Gemeinde Sant Josep feiert Ibizas beliebtestes landwirtschaftliches Produkt mit einer kulinarischen und informativen Kartoffelmesse. Die Tageszeitung Diario de Ibiza berichtet über das Event, das der Knolle zu neuer Wertschätzung verhilft.
Obwohl sie ein Gemüse ist, wird die Kartoffel laut der Ernährungsexpertin Irene Roth oft mit ungesunder Nahrung wie Pommes frites und Fast Food assoziiert. Zu Unrecht, wie Roth betont: „Kartoffeln machen nicht dick, es kommt auf die Menge und die Zubereitung an.“ Gekocht oder gebacken ist eine Portion von etwa 200 Gramm nicht nur unbedenklich, sondern sogar empfehlenswert. Kartoffeln haben niedrige glykämische Werte und sind für Diabetiker wie auch für Zöliakiebetroffene bestens geeignet. Mit Schale enthalten sie außerdem viele Ballaststoffe und Kalium.
Ihre Einschätzung gab Roth auf der zweiten Ausgabe der Fira de sa Patata Eivissenca ab, organisiert von der Gemeinde Sant Josep und dem Inselrat. Laut Josep Lluís Joan vom Consell stammen 80 % der auf Ibiza konsumierten Kartoffeln von der Insel selbst. Bevorzugt wird die Sorte mit roter Schale und gelbem Fleisch, die früher als autochthon galt. Heute dominiert die Sorte Desirée, die für Brat- und Kochrezepte gleichermaßen geeignet ist.
Die landwirtschaftliche Genossenschaft Agroeivissa stellte weitere Sorten vor, darunter die frühreife Bartina und die nur zum Kochen geeignete Rudolph. Andere wie Anna Rosa, Camel oder Alouette befinden sich noch in der Testphase.
Höhepunkt der Veranstaltung waren Kochvorführungen, unter anderem von Ester Vila, Autorin des Blogs „Puré de Palabras“. Sie zeigte einfache Rezepte mit vorgekochten Kartoffeln, etwa gefüllte Bällchen mit Ziegenkäse, mit Sobrasada, Nüssen und Honig gefüllte Kartoffelkörbchen oder Schichtgerichte mit Champignons, Zwiebeln und Hähnchenresten. Ihr Tipp: Kartoffeln halten sich 3 bis 4 Tage im Kühlschrank.
Ein weiteres Highlight war ihr Salat mit mariniertem Oktopus, – mit gekochten Eiern, sodass das Gericht im Sommer auch für Schwangere geeignet ist.
Konditorin Marga Orell zeigte ihre Kreativität mit süßen Gerichten: mit Rubiols gefüllt mit Kartoffelmarmelade und einem Kuchen aus Kartoffelstärke und Mandelmehl, inspiriert vom mallorquinischen Gató. Zudem präsentierte sie eine Vichyssoise und eine Version von „patatas viudas“ mit Fischsud, angelehnt an das ibizenkische bullit de peix.
Zum Abschluss wurden bei einem Gastronomiewettbewerb unter sieben teilnehmenden Lokalen die besten Tapas gekürt. Gewonnen hat Can Limo mit einem Kartoffel-Taco mit ibizenkischem Lamm (Tacopapa). Für alle Besucher gab es 200 Portionen Sofrit Pagès vom Catering s’Olivera, begleitet vom Konzert des Flawlees Trio.
Bilder des Events stellt die Tageszeitung HIER zur Verfügung