Das Rathaus von Sant Josep wirbt auf seiner offiziellen Website „Sant Josep és música“ für die Bar und den Laden Can Jordi und dessen musikalischen Veranstaltungen, obwohl ein Verfahren zur Schließung des Lokals aufgrund fehlender „Betriebsgenehmigung“ eingeleitet wurde. So werde beispielsweise ein Konzert der Heavy-Metal-Band Vipers an diesem Donnerstag von 19 bis 21 Uhr angekündigt, berichtet die Tageszeitung Diario de Ibiza. Das Lokal befindet sich am Kilometer acht der Straße von Sant Josep.
Eine Anordnung des Bürgermeisters Vicent Roig vom vergangenen Donnerstag sieht jedoch vor, dass alle Aktivitäten auf der Terrasse des Lokals, dem Außenbereich, vorsorglich untersagt werden. Der Beschluss begründet diese Maßnahme mit der Sicherheit der Personen, insbesondere durch den Verkehr auf der nahegelegenen Straße. Bis zur endgültigen Schließung bleibt die Nutzung der Innenräume gestattet, während eine Geldstrafe von 16.500 Euro vorgesehen ist, die Hälfte des maximalen Betrags für schwere Verstöße.
Trotz des laufenden Verfahrens hat der Eigentümer von Can Jordi, Vicent Marí, bislang keine offizielle Mitteilung über die Entscheidung erhalten und führt die Aktivitäten wie gewohnt weiter. In sozialen Netzwerken erhält das Lokal große Unterstützung: „Tots som Can Jordi“ („Wir alle sind Can Jordi“) und „Can Jordi no es toca“ („Can Jordi bleibt unangetastet“) lauten einige der Botschaften.
Die Plattform „Sant Josep és música“ (Sant Josep ist Musik) wurde 2022 vom Rathaus auf der Tourismusmesse Fitur präsentiert. Der damalige Bürgermeister Angel Luis Guerrero hatte angekündigt, die Zahl der genehmigten Konzerte pro Woche von zwei auf drei zu erhöhen. Dies blieb jedoch aus. Laut aktueller Lärmverordnung sind maximal zwei Live-Konzerte pro Woche zwischen 13 und 23 Uhr erlaubt.
Der Bar- und Kolonialwarenladen Can Jordi, der seit mehr als einem Jahrhundert besteht, gehört zu den historischen Geschäften der Region. Im Jahr 2017 erhielt das Lokal vom Consell d’Eivissa eine Auszeichnung für seinen kulturellen Beitrag. Eigentümer Marí betonte damals die Schwierigkeit, solche Betriebe aufrechtzuerhalten: „Unsere einzige Hoffnung ist, so zu bleiben, wie wir sind. Aber das wird nicht einfach sein.“
