
Fünf Jahre nach Inkrafttreten des allgemeinen Fährverbots im Hafen von Sant Antoni haben die Gemeinde und der Hafenverwalter Ports IB offenbar wieder Gespräche aufgenommen. Wie aus einer Meldung der Tageszeitung Diario de Ibiza vom Freitag hervorgeht, einigte man sich zunächst auf Reformarbeiten am Hafengebäude. Ports IB habe vor wenigen Tagen ein Projekt mit meinem Budget in Höhe von 177.500 Euro öffentlich ausgeschrieben. Die Bauarbeiten, bei denen in erster Linie das Dach erneuert werden soll, seien in einem Zeitraum von drei Monaten durchzuführen, hieß es.
Weder Vertreter von Ports IB noch der balearische Landesregierung setzen die geplanten Bauarbeiten in direkte Verbindung mit einer unmittelbaren Wiederaufnahme der Fähraktivitäten in Sant Antoni. Vielmehr heißt es in der Meldung, dass Bürgermeister Marcos Serra (Volkspartei PP) durchaus Interesse zeige, unter gegebenen Umständen den Hafen für den großen Fährverkehr wieder zu öffnen. Zur Erinnerung: Seit Mai 2021 dürfen in Sant Antoni nur kleine Fähren mit einer Länge von maximal 65 Meter anlegen.
Das völlige Fährverbot sei 2019 maßgeblich auf eine Entscheidung des damals in Sant Antoni regierenden Mitte-Links-Bündnisses von PSOE und Podemos zurückzuführen gewesen, so die Zeitung. Als Gründe gaben die Regierenden damals an, die Seegraswiesen rund um das Hafenbecken und Strandgäste besser schützen zu wollen. Auch dem inzwischen konservativen Bürgermeister Serra sind die mächtig Sand aufwirbelnden Propeller der Fähren ein Dorn im Auge. Gegenüber der Zeitung stellt er die Überlegung an, künftig nur Fähren zuzulassen, die „mit Turbinen angetrieben werden“.
Auch die Geschwindigkeit, mit denen sich einst Großfähren dem Hafen näherten, müsse stärker reguliert werden. Diese hätten derart hohen Wellen verursacht, dass „Strandgästen das Handy und die Tasche davonschwammen“, sagte Serra. Und noch eine Bedingung hätte der Bürgermeister, sollten in Sant Antoni irgendwann wieder Fähren anlegen: „Sich nicht zu Zeiten des Sonnenuntergangs dem Hafen nähern.“