Während Landwirte auch auf Ibiza oftmals über Ernteeinbußen aufgrund des Klimawandels klagen, scheint die Hitze der hiesigen Safran-Produktion entgegenzukommen. Zwar falle die Ernte recht spät aus, sagte jetzt Esther Marí der Finca Ca n’Anna gegenüber der Tageszeitung Diario de Ibiza, dafür fahre sie aber auch 150 Prozent mehr des wertvollen Gewürzes als im Vorjahr ein. Im Vergleich zu anderen landwirtschaftlichen Produkten fällt die Safranernte allerdings minimal aus: etwa ein Kilogramm holte Marí in diesem Jahr aus den lilafarbenen Blumen heraus, im Vorjahr waren es gar nur 400 Gramm.
Dafür stimmt auch der Preis. An den Großhandel verkauft Marí das Gramm Safran für sieben Euro weiter. Das Gramm wohlgemerkt. Damit es auch immer kommenden Jahr eine verhältnismäßig üppige Ausbeute gibt, hofft Marí auf einen Kälteeinbruch im Oktober. „Im vergangenen Jahr tat das den Blumen sehr gut“, so Marí. Zumeist verkaufe sie den Safran an Restaurants auf der Insel, sich einen Markt außerhalb zu suchen, lohne sich angesichts der bescheidenen Mengen nicht. „Da wir dieses Jahr aber deutlich mehr geerntet haben, müssen wir uns auf der Insel nach zusätzlichen Kunden umsehen.“ Luxussorgen, möchte man meinen.
Doch wie erntet man Safran eigentlich? Dafür, so Marí, die auf der ganzen Inseln nur zwei Konkurrenten hat, gebe es ein ganz spezielles Protokoll. Frühmorgens werden die Blumen gepflückt. Anschließend muss abgewartet werden, bis sich die Blüte öffnet beziehungsweise bis sich diese öffnen lässt. Dann werden die feien Fäden entnommen, die den eigentlich Safran darstellen. „Der lagern wir an einem trockenen Ort, damit dieser langsam trocknet“, sagt Marí. „Aber niemals in der Sonne, damit verliert er an Qualität.“