Die Informationssperre, die der zuständige Richter über die groß angelegte Polizeiaktion gegen den organisierten Drogenhandel am Dienstag verhängt hatte, ist aufgehoben worden. Bei der „Operación Manguza“, nahmen Fahnder der Guardia Civil und Nationalpolizei insgesamt 27 Personen fest – 25 auf Ibiza und zwei in Madrid und Toledo. Den Männern und Frauen werden der Tageszeitung Diario de Ibiza zufolge Mitgliedschaft in einer kriminellen Vereinigung, illegaler Waffenbesitz, Drogenwäsche, Raub und Verstoß gegen das Betäubungsmittelgesetz vorgeworfen. 15 Festgenommene wurden inzwischen dem Haftrichter vorgeführt, in zehn Fällen ordnete dieser Untersuchungshaft an. Die übrigen Verdächtigen setzten die Behörden unter Auflagen wieder auf freien Fuß.
Im Rahmen der Polizeiaktion durchsuchten die Fahnder am Dienstag acht Wohnung und Ladenlokale auf Ibiza sowie zwei Wohnungen in Madrid und Toledo. Dabei stellten sie übereinstimmenden Medienberichten zufolge insgesamt rund 15 Kilogramm Drogen sicher, darunter Kokain, MDMA, Ecstasy und Marihuana. Ferner stießen die Beamten auf vier Schusswaffen mit Munition und 60 000 Euro in bar.
In einer Pressemitteilung der Guardia Civil hieß es weiter, dass die mutmaßliche Bande darauf spezialisiert gewesen sei, Drogen im großen Stil vom spanischen Festland nach Ibiza zu schaffen. Zu diesem Zweck habe die Bande „speziell präparierte Fahrzeuge“ genutzt, etwa mit doppelten Böden. Auf Ibiza konzentrierten sich die Fahnder auf Durchsuchungen in den vier Orten Eivissa, Sant Antoni, Sant Josep und Santa Eulària. In Sant Rafels (Sant Antoni) Industriegebiet Torres Costa nahmen die Polizei beispielsweise eine Autowerkstatt ins Visier, in Eivissas Avenida España einen Schönheitssalon. Dazu erfolgen zwei Wohnungsdurchsuchungen in Sant Josep, eine in der Cala Tarida sowie eine weitere in Santa Eulària. Nahe der Abfahrt Es Cubelles, holten die Fahnder den Fahrer eines roten Autos mitten auf der Landstraße aus dem Fahrzeug.
Den Behörden zufolge waren die Ermittlungen im vergangenen Dezember nach einer Schießerei auf dem Kundenparkplatz des Supermarkts Mercadona in Sant Jordi (ILR berichtete) eingeleitet worden. Damals hatte ein aus der Dominikanischen Republik stammender Mann aus dem fahrenden Auto auf zwei Argentinier geschossen. Verletzt wurde bei der Tat niemand, die Polizei wurde aber offenbar auf die Tragweite des Zwischenfalls aufmerksam.