Bei einer groß angelegten Polizeiaktion haben die Behörden auf Ibiza und Mallorca Razzien in insgesamt zehn Cannabis-Clubs durchgeführt. Dabei wurden nach Angaben der Tageszeitung Diario de Ibiza 27 Personen vorübergehend festgenommen, sieben auf Ibiza und 20 auf Mallorca. Die Polizei wirft ihnen den Handel mit Marihuana und Haschisch vor. Bei den Razzien stellten die Ermittler unter anderem fünf Kilogramm Marihuana und rund anderthalb Kilogramm Haschisch sicher.
Der Polizei zufolge waren den koordinierten Razzien eingehende Ermittlungen in der Szene vorausgegangen. Demnach sahen es die Behörden als erwiesen an, dass in den zehn durchsuchten Cannabis-Clubs Drogen nicht nur von Mitgliedern konsumiert, sondern diese zudem an Dritte weiterverkauft wurden. Die Polizei vermutet in den Clubs verdeckte Umschlagplätze für den illegalen Verkauf von Drogen. Zudem, so die Zeitung, würde gegen sechs weitere Personen ermittelt werden. Diese seien aber nicht in Polizeigewahrsam genommen worden.
In Spanien befinden sich die weit über 1.000 registrierten Cannabis-Clubs in einer rechtlichen Grauzone, denn Kiffen in privaten Wohnungen ist vom Gesetzgeber nicht ausdrücklich verboten. Bereits in den 1990er-Jahren hatten findige Konsumenten ein Schlupfloch im Regelwerk gefunden. In den Clubs muss man erst Mitglied werden, anschließend wird Einlass gewährt.