
In den vergangenen Wochen wurden an den Küsten von Ibiza und Formentera vermehrt Quallen gesichtet. Laut der Tageszeitung Diario de Ibiza führen Experten dies auf eine Kombination aus menschlichen Einflüssen und natürlichen Faktoren zurück, die die Vermehrung und Ansammlung dieser Tiere begünstigen.
Der Hauptgrund: steigende Wassertemperaturen. Quallen gedeihen besonders gut in warmem Wasser, und der Klimawandel führt zu längeren Sommern und schnelleren Reproduktionszyklen. Auch südliche und östliche Winde sowie Meeresströmungen treiben die Tiere an die Strände – insbesondere an windstillen, heißen Tagen.
Ein weiterer Faktor ist die Reduktion natürlicher Fressfeinde wie Meeresschildkröten, Thunfische oder Mondfische. Durch Überfischung und Verschmutzung schrumpfen deren Populationen, wodurch Quallen sich ungehindert ausbreiten können.
Aktuell wurden auf Ibiza verschiedene Arten gesichtet – manche harmlos, andere potenziell gefährlich:
- Velella velella: Sie erscheint meist im Frühjahr, bildet bläuliche Teppiche an Stränden wie Benirràs, Punta Galera, Ses Salines und Sant Antoni. Nicht giftig, maximal leichte Hautreizungen.
- Pelagia noctiluca: Eine sehr häufige Art, deren Kontakt starke Reizungen, allergische Reaktionen oder Übelkeit verursachen kann.
- Portugiesische Galeere: Ihre Stiche sind extrem schmerzhaft und gesundheitsgefährdend.
- Blauer Drachen (Glaucus atlanticus): Kein klassischer Nesseltier, doch er speichert das Gift anderer Quallen, die er frisst. Seine Stiche können ebenfalls toxisch sein.
Empfohlen wird der Einsatz von Apps wie Medusas Ibiza oder MedusApp, mit denen man aktuelle Sichtungen auf der Insel verfolgen, Quallenarten und Gefahrenstufen erkennen kann und Erste-Hilfe-Tipps bei Quallenkontakt erhält. Generell gilt: Bei Sichtung der Tiere im Wasser oder am Ufer: nicht baden und Rettungsschwimmer informieren. Quallen nicht anfassen – auch nicht tote Exemplare.













