
Anlässlich des Internationalen Museumstags öffnet das archäologische Museum Puig des Molins seine Türen gleich an zwei Tagen mit einem besonderen Programm: Gestern fand die erste kostenlose Führung durch das Museum statt, heute eine weitere. Am Sonntag, dem eigentlichen Museumstag gibt es außerdem Mitmachaktionen für Groß und Klein. Ziel sei es, sowohl Einheimische als auch Besucher dazu einzuladen, das kulturelle Erbe Ibizas zu entdecken und wertzuschätzen, so die Tageszeitung Diario de Ibiza.
Die Archäologin Ana Mezquida führt durch die Geschichte der phönizischen Nekropole, die einst außerhalb der antiken Stadt auf der Nachbarhöhe Dalt Vila lag. Besonders eindrucksvoll: der Abstieg in die unterirdischen Hypogäen, begleitet von Schutzhelmen und Abenteuergeist. „Obwohl viele Besucher nichts über die Phönizier wissen, sind sie am Ende alle begeistert“, sagt Mezquida.
Der Besucherandrang trotz des gestrigen Regenwetters bestätigte dies: Familien, Rentner, Touristen und selbst das Team des Fernsehsenders IB3, das wegen des Wetters nicht drehen konnte, ließen sich den Rundgang nicht entgehen. „Dieses Museum ist einfach umwerfend“, schwärmt Marga Font von IB3. „Eine andere Kultur, ein verborgener Schatz. Ich bin total verliebt.“
Besonders spannend wurde es beim Betreten der alten Gräber mit nachgebildeten Skeletten und Grabbeigaben. In einem Labyrinth aus Gängen tauchten die Gäste tief in die Vergangenheit ein. „Das liegt an den Grabräubern, die Löcher in die Wände bohrten und so die Hypogäen miteinander verbanden“, erklärt die Führerin.
Im Museum selbst beeindrucken Exponate wie phallische Amulette, Parfümfläschchen, Rasiermesser oder Blei-Schächtelchen für Salben. Der Höhepunkt: die berühmte Büste der Tanit – oder ist es doch Démeter? Denn wie Mezquida erläutert, handelt es sich um ein griechisches Importstück, das fälschlich oft der phönizischen Gottheit zugeordnet wird.