
Nach dem tragischen Tod des Eishockeyspielers Gary Kelly, der in einem Hotel in Sant Antoni aus dem dritten Stock stürzte, wird erneut über Sicherheitsmaßnahmen und den Zustand junger Touristen auf der Insel diskutiert. Innerhalb weniger Monate sind bereits drei britische Urlauber unter 27 Jahren unter ähnlichen Umständen ums Leben gekommen.
Laut Informationen der Tageszeitung Periódico de Ibiza y Formentera drückte die Hotelier-Vereinigung der Inseln ihr Bedauern aus und hofft, dass die Verantwortlichen in den jeweiligen Hotels entsprechend handeln. Auch die Gemeinde Sant Antoni fordert nach einem Treffen mit dem betroffenen Hotel striktere Sicherheitsmaßnahmen und eine Überarbeitung der bisherigen Protokolle.
Der britische Botschafter in Spanien, Hugh Elliott, verwies bereits im Vorjahr auf die Kampagne „Stay with your mate“ („Bleib bei deinen Freunden“), da über 70 % der Unfälle geschahen, als die jungen Leute allein unterwegs waren. Die Kampagne richtet sich gezielt an Jugendliche über soziale Medien, mit Unterstützung von Influencern und DJs.
Der Psychologe Gerardo Ramade erklärt das Verhalten vieler junger Brit:innen mit einem dringenden Bedürfnis nach Ausdruck und Befreiung. Er betont, dass Ibiza solche Dinge nicht produziere, sondern nur freisetze. Die oft strengen gesellschaftlichen Normen im Vereinigten Königreich führten dazu, dass junge Menschen ihre Frustrationen in Ibiza exzessiv kompensieren.
Alkohol, den Ramade als die „schlimmste aller Drogen“ bezeichnet, sei häufig der Auslöser solcher tragischer Vorfälle. Die Antwort könne nicht in Verboten liegen, sondern in besserer Aufklärung und darin, Jugendlichen wirklich zuzuhören, so der Psychologe.














