Die medienwirksam inszenierten symbolischen Strandbesetzungen des Aktivistenkollektivs Canviem el Rumb (katalanisch für „Lasst uns einen Richtungswechsel einschlagen“) erreichen jetzt auch Ibiza. Für den kommenden Sonntag, 11. August (10 Uhr), rief die Gruppe zu einer Protestaktion am Ses Salines-Strand auf, konkret „im Bereich von Beso Beach“. Darüber berichtete am Donnerstag zunächst die Tageszeitung Diario de Ibiza.
Mit der zeitweiligen Strandbelegung will das Kollektiv, unter dessen Dach sich nach eigenen Angaben 36 Bürgerinitiativen vereint haben, drei Problematiken ansprechen: die „zunehmende Massifizierung“ der Strände, das daraus resultierende Nachsehen vieler Inselbewohner, im Sommer ungestört ein Bad im Meer zu nehmen, und die negativen Auswirkungen auf Natur und geschützte Lebensräume.
In den sozialen Medien mahnen die Veranstalter Teilnehmer zu einem respektvollen und friedlichem Verhalten gegenüber Urlaubern. Ausdrücklich laden sie Familien mit Kindern zu der Aktion ein. Ihren Ausgang nahm die Bewegung im Juni auf Mallorca. An der ersten Strandbelegungsaktion in Caló des Moro (Santanyí) nahmen zwar nur schätzungsweise 300 Menschen teil, das internationale Medienecho war hingegen enorm.
In weiten Teilen Spaniens, darunter auf den Kanaren, in Málaga, Barcelona und vor allem auf Mallorca, steht der diesjährige Sommer ganz im Zeichen von Bürgerprotesten gegen die Auswüchse des Massentourismus. Die Aktivisten können mit zunehmender Unterstützung aus der Bevölkerung rechnen, auch deshalb, weil sie die akute Wohnungsnot in direkten Zusammenhang mit der Urlaubsindustrie stellen.