„Campingfreuden mit Blick auf die legendäre Felseninsel Es Vedrà und umgeben von nahezu unberührter Natur“: Mit diesen Attributen warb ein findiger Kleinstunternehmer auf Ibiza für tageweisen Urlaub in einem privilegierten Bereich der Insel. Das Problem: „Wildes Campen ist auf Ibiza ebenso verboten wie die kommerzielle Ferienvermietung ohne Genehmigung“, sagte am Samstag ein Mitarbeiter der Ortspolizei gegenüber der Tageszeitung Diario de Ibiza.
Und beschreibt mit noch immer ungläubigem Unterton, wie der inzwischen identifizierte Ferienvermieter seine zwei Campingzelte für seine persönliche Bereicherung nutzte. Für 38 Euro pro Nacht versprach die Anzeige im Internetportal Booking.com Extras wie Safe, Geschäftsraum und Teppichboden. Auf den hochgeladenen Fotos sah die Realität jedoch anders aus: verrostete Eisenstühle und ein Stück Kunstrasen als Zeltboden. Von Glamping also keine Spur.
So recht überzeugen konnte das gewählte Feriendomizil offenbar auch bisherige Kunden nicht. Bei Booking.com kommen die zwei illegal aufgestellten Zelte im Naturschutzgebiet auf eine Gesamtnote von 3,8 von 10 möglichen Punkten. Dass die Unterkunft laut Anzeige behindertengerecht zugänglich sei und der Gastgeber ein Foto von sich selbst hochlud, darüber kommen die Ortspolizisten bis heute nicht hinweg. Von einem derartigen „Crack del Día“ hätten sie seit langer Zeit geträumt, so deren Sprecher ironisch gegenüber der Zeitung. „Der Mann hat ein bisher nicht bekanntes Niveau erreicht.“
Der längst identifizierte Booking.com-Unternehmer sorgte aber nicht nur für eine – durchaus willkommene – Bespaßung der Ortspolizei Sant Josep, auf ihn wartet jetzt eine Anzeige wegen unlauteren Wettbewerbs und wildem Campen im Naturschutzgebiet.
