Der Inselrat von Ibiza hat erstmals eine umfassende Analyse des Tourismussektors aus eigener Produktion vorgelegt. Die von der neuen Abteilung für Touristische Intelligenz (SIT) erarbeitete Studie zieht eine „komplexe Bilanz“ zur Sommersaison 2024.
Nach Auffassung von Inselratspräsident Vicent Marí verlief die Saison 2024 als „gut, aber atypisch“. Als „beunruhigend“ bezeichnete Marí den Rückgang des Familientourismus. Die Gründe hierfür lägen auf dem Tisch: „Hierher zu kommen ist teuer, sowohl was die Flüge als auch die Unterkunft betrifft“, sagte Marí. Um mit entsprechendem Marketing gegenzusteuern, plant der Inselrat eine Kooperation mit der Tourismusförderung Fomento.
Marí warnte zugleich vor einer Entwicklung Ibizas zum reinen Wochenendreiseziel. In der zurückliegenden Hochsaison habe sich gezeigt, dass die Besucherzahlen stark zwischen Wochenmitte und Wochenende schwankten. „Diese Entwicklung verstärkt das Gefühl von zeitweiser Überfüllung und hohem Verkehrsaufkommen„, so der Präsident der Inselregierung.
Gleichzeitig verwies Marí auf die Stärken des ibizenkischen Tourismussektors, darunter die Vielfalt der Herkunftsmärkte und die positive Bewertung durch die Besucher.
Die neue Abteilung SIT arbeitet der Tageszeitung Periódico de Ibiza zufolge mit Daten verschiedener öffentlicher und privater Quellen, darunter der Flughafenverwaltung AENA, dem balearischen Statistikamt Ibestat und Mastercard. „Es geht darum, mit konkreten Daten und nicht mit Vermutungen und Gefühlen zu arbeiten“, betonte Marí. Der Inselrat plant, diese Daten auch den Einwohnern Ibizas zugänglich zu machen. Eines der übergeordneten Ziele sei, eine Balance zwischen den Interessen der Anwohner und des Tourismussektors zu finden.