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Migration

Policía Nacional und Guardia Civil auf Ibiza und Formentera schlagen Alarm wegen Überlastung

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Beamte der Nationalpolizei eskortieren einen Migranten, 2019. Quelle: Diario de Ibiza

Die Tageszeitung Diario de Ibiza berichtet, dass die Polizeibehörden auf Ibiza und Formentera angesichts der anhaltenden und wachsenden Migrationswelle durch ankommende Flüchtlingsboote zunehmend überfordert seien.  Rafael Fernández, Sprecher des Sindicato Unificado de Policía (SUP), der Polizeigewerkschaft auf Ibiza, warnte in einem Interview vor der kritischen Lage: „Wir haben nicht genug Ressourcen, um dem Druck standzuhalten.“

Fernández erklärte, dass die Dimension des Problems oft selbst innerhalb von Polizeikreisen unterschätzt werde: „Auf einem SUP-Kongress wurde die Flüchtlings-Situation in Spanien thematisiert, aber die Balearen wurden kaum erwähnt. Es ist kaum zu glauben, dass viele nicht wissen, was hier los ist.“ Die Lage erfordere nationale Aufmerksamkeit, da die Zahlen der ankommenden Migranten unaufhaltsam steigen.

Im Jahr 2023 kamen insgesamt 2.278 Migranten auf den Balearen an. Bereits jetzt hat sich die Zahl für 2024 mehr als verdoppelt, und die Prognosen deuten darauf hin, dass die Zahl bis Jahresende auf mehr als 6.000 steigt. Diese Entwicklung belastet die Polizeikapazitäten massiv.

Laut Fernández verfügt die Polizeistation über Ressourcen, um normale Arbeitslasten zu bewältigen. Doch die kontinuierlichen Landungen von Booten stellen eine Überforderung dar: „Morgens kommen Migranten, am Nachmittag weitere, und am Abend wieder andere. Dadurch müssen alle Abteilungen – von der Ausländerbehörde über die Spurensicherung bis zur Stadtsicherheit – Prioritäten verschieben. Das normale Tagesgeschäft bleibt liegen.“

Ein weiterer besorgniserregender Aspekt sei das zunehmend aggressive Verhalten einiger Migranten, insbesondere der Schlepper: „Wir haben festgestellt, dass einige der Ankommenden aggressiver sind als früher. Sie wollen, dass die Bearbeitung schnell geht, damit sie so bald wie möglich in Freiheit sind.“

Im September 2024 erreichte ein Flüchtlingsboot mit 101 Menschen an Bord die Insel – ein Rekord für das Mittelmeer. In dieser Woche gerieten die Sicherheitskräfte an ihre Grenzen. Fernández erinnert sich: „Wir hatten zum ersten Mal das Gefühl, dass die Situation außer Kontrolle geraten könnte. Bei solch großen Gruppen könnte es zu Meutereien kommen. Wir waren zahlenmäßig weit unterlegen, selbst mit der Unterstützung von Guardia Civil und Polizei.“

Zusätzlich zu den operativen Herausforderungen beklagt Fernández die unzureichenden Unterstützungsleistungen für die Beamten: „Die Unterkunftspauschalen sind völlig veraltet. Für eine Nacht im Hotel gibt es 48,92 Euro. Dafür findet man auf Ibiza nichts. Wenn sich die Zahl der Migranten im nächsten Jahr erneut verdoppelt, bin ich der Erste, der geht.“

Die Guardia Civil, die auf Formentera zuständig ist, berichtet ähnlich kritische Zustände. Mit nur 26 Beamten auf der Insel ist die Zahl der Einsatzkräfte unzureichend, wie Tomás Quesada von der Gewerkschaft Jucil erklärt: „Wenn all diese Boote auf Formentera ankommen, wird es problematisch, selbst mit den Beamten auf Ibiza. Formentera ist die am schlechtesten geschützte Insel der Balearen.“

Die begrenzte Polizeipräsenz erschwert nicht nur die Bewältigung der Migrationswelle, sondern auch den normalen Alltag. „Selbst ohne das Phänomen der Migration ist die Zahl der Beamten für die alltäglichen Aufgaben unzureichend“, so Quesada weiter.

Fazit

Die Sicherheitskräfte auf Ibiza und Formentera stehen angesichts der eskalierenden Migrationskrise unter enormem Druck. Ohne ausreichende personelle und finanzielle Mittel können sie ihre Aufgaben kaum bewältigen. Die Forderung nach mehr Unterstützung und nationaler Aufmerksamkeit bleibt dringend. Die Beamten warnen: „Ohne Änderungen wird sich die Situation weiter verschärfen.“

 

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