
Ab dem 4. November wird die digitale Plattform für das Programm Alquiler Seguro aktiviert, so berichtet die Tageszeitung Diario de Ibiza. Bewohner der Inseln, die Interesse an einer geförderten Wohnung haben, können sich dort registrieren und in den Pool der Wohnungssuchenden aufgenommen werden. Der Präsident des Berufsverbands der Immobilienmakler, José Miguel Artieda, kündigte an, dass das Verfahren von seiner Organisation sowie vom Verband der Hausverwalter abgewickelt werden wird.
Der Ansturm auf die Plattform wird groß sein, denn allein in den ersten drei Tagen nach der Ankündigung der Präsidentin der Balearen, Marga Prohens, gab es bereits hunderte Anrufe von Interessierten.
Um eine erste Auswahl zu treffen, müssen Bewerber Angaben zu ihrem Einkommen machen. Dies soll sicherstellen, dass die Mietkosten nicht mehr als 40 % des Familieneinkommens betragen und das Einkommen bestimmte Grenzen nicht übersteigt (60.667 Euro für Einzelpersonen und 68.250 Euro für Paare). Zudem müssen Bewerber bestätigen, dass sie kein Wohneigentum auf der Insel besitzen.
Auch Wohnungseigentümer zeigen Interesse. Laut Natalia Bueno, der früheren Präsidentin der Immobilienmakler, haben auch Eigentümer Anfragen gestellt. Viele erfüllen jedoch nicht die Bedingungen: Das Objekt muss sechs Monate leer gestanden haben oder ein Jahr ohne gemeldete Mieter gewesen sein. Manche Eigentümer erwägen nun, ihre Wohnungen absichtlich für einige Monate vom Markt zu nehmen, um diese Kriterien zu erfüllen und von der 70% Steuererleichterung sowie der staatlichen Versicherung zu profitieren.
Zur Überprüfung der Leerstandsdauer soll der Energieverbrauch der letzten Monate abgefragt werden. Präsident Artieda betonte zudem, dass die Mietpreise anhand von technischen Bewertungen der Immobilienmakler festgelegt werden sollen, nicht nach den Erwartungen der Eigentümer. Diese Preise werden vermutlich 20-30 % niedriger sein als die auf Immobilienportalen geforderten Beträge. Eigentümer, die die Schätzung der Experten nicht akzeptieren, verlieren die genannten Vorteile.
Der Vermieter erhält vom Staat den als real ermittelten Mietpreis, wovon die öffentliche Verwaltung 30 % übernimmt, um die Kosten für die Mieter zu reduzieren.
Kommunale Zusammenarbeit
Sowohl Artieda als auch Bueno betonen die Notwendigkeit der Zusammenarbeit mit den Kommunen, um Leerstandszählungen zu erstellen und den Kontakt mit Eigentümern zu erleichtern. Ziel ist es, das Programm bekannter zu machen und Leerstände für den Wohnungsmarkt nutzbar zu machen.