
Auf der südlichen Nachbarinsel Ibizas, Formentera, haben vier palästinensische Flüchtlinge politisches Asyl beantragt. Die Familie, bestehend aus drei Männern und einer Frau, stammte ursprünglich aus dem Gazastreifen und erreichte am vergangenen Samstag die Insel in einem Migrantenboot aus Algerien.
Die Tageszeitung Diario de Ibiza berichtete, dass Verwandte der Familie die Seenotrettung kontaktierten, um Informationen über den Verbleib der Flüchtlinge zu erhalten. Helena Maleno, Direktorin der Flüchtlingshilfeorganisation Caminando Fronteras, erklärte: “Es ist das erste Mal, dass wir einen solchen Anruf von Familienangehörigen erhalten haben.”
Die spanischen Behörden wurden ebenfalls informiert und bestätigten, dass die Migranten aus dem Nahen Osten von einem Schiff der Seenotrettung aufgegriffen und sicher an Land gebracht wurden. Bemerkenswert sei, dass sich die drei Männer und die Frau ausweisen konnten – eine ungewöhnliche Situation, da Migranten normalerweise ohne Pässe einreisten und die Identifizierung dadurch erschwert werde, so die Zeitung weiter.
Das spanische Innenministerium teilte mit, dass dies der erste bekannte Fall von palästinensischen Flüchtlingen auf den Pityusen ist. Die Migrationsroute aus Algerien hat sich laut Aussage von Flüchlingshelferin Maleno in letzter Zeit verändert: Während früher hauptsächlich Menschen aus dem Maghreb die Reise in eine vermeintlich besser Zukunft angetreten hätten, bahnten sich nun vermehrt auch Menschen anderer Nationalitäten ihren Weg über Algerien nach Spanien.