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Caritas begeht "Tag der Wohnungslosen"

„Ohne deren Hilfe wäre ich nicht mehr am Leben“

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Bildschirmfoto 2023 10 27 Um 7.24.07 AM

Mit Musik und zahlreichen Vorlesungen ist am Donnerstag am Paseo Vara de Rey in Eivissa der Tag der Wohnungslosen (Día de Personas Sin Hogar) über die Bühne gegangen. Veranstalter war die katholische Hilfseinrichtung Caritas, die mit damit ein auch auf Ibiza zunehmend drängendes Problem an die breite Öffentlichkeit tragen wollte. „Diesen Tag widmen wir nicht nur jenen Menschen, die komplett ohne Dach über dem Kopf sind“, sagte der Koordinator der Veranstaltung, Gustavo Gómez, gegenüber der Tageszeitung Diario de Ibiza, „es geht auch um die Menschen, die derzeit in Obdachlosenheimen leben oder in Wohnungen, die sie demnächst zwangsweise räumen müssen“.

Mit dem Tag der Wohnungslosen will die Caritas auch in der Politik das Bewusstsein für die Problematik, die umfangreichen sozialen Sprengstoff berge, schärfen. „Die Politik muss handeln“, sagte Gómez. Seine Einrichtung helfe mit Lebensmitteln und Betreuung, „aber uns allen steht ein harter Winter bevor“.

Sozialarbeiterin Luz Sánchez gab einen Einblick in den üblichen Prozess, der in letzter Konsequenz in einem Leben auf der Straße endet. „Im Regelfall brechen in einem sehr kurzen Zeitraum mehrere persönliche Krisen auf die betreffende Person herein.“ Mal sterbe ein nahestehender Verwandter, was bei etlichen eine tiefe Depression auslöse, mit der der zeitnahe Verlust des Arbeitsplatzes einhergehen könne. „In einem nächsten Schritt können sie die Miete nicht mehr bezahlen und müssen aus der Wohnung raus“, sagte Gómez. Wenn dann noch der Konsum von Drogen hinzukäme, sei die explosive Mischung aus Ursachen perfekt.

Während ein Saxofonist die Passanten auf dem zentralen Platz mit musikalischen Tönen auf den nächsten Akt einstimmt, tritt Salvador Turigas zögernd ans Mikrofon. Wüsste man nicht um seine Lebenssituation, käme man nicht auf die Idee, dass der gepflegt aussehende Mann mittleren Alters ohne Dach über dem Kopf ist. „Ich bin obdachlos, aber kein Vagabund“, beginnt er seine persönliche Lebens- und Leidensgeschichte. Er dusche und rasiere sich täglich, bei der Kleidung lege er Wert auf Sauberkeit.

Wenn man Turigas fragt, wie er in die Obdachlosigkeit hineinrutschte, sagt er: „Das Finanzamt hat mir alles weggenommen. Ich wusste nicht mehr, was ich tun sollte.“ Zeitweise habe seine Schlafstätte mit Ratten geteilt. Bis er von Caritas erfuhr, die ihm den mühevollen Weg aus seiner Lebenskrise wies. „Aber viele Menschen in Not wissen gar nicht, an wen sie sich wenden können“, so Turigas. Er spart an diesem Tag nicht mit Lob für die Hilfsorganisation: „Ohne deren Sozialarbeitern wäre ich nicht mehr am Leben.“

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