Der Inselrat von Ibiza (Consell de Ibiza) hat auf der letzten Plenarsitzung des Jahres beschlossen, die Deixalleria, den Recycinghof, von Sant Joan als Investition von insularem Interesse zu deklarieren, so die Tageszeitung Diario de Ibiza. Obwohl die Anlage seit einem Jahr fertiggestellt und über 600.000 Euro gekostet hat, konnte sie aufgrund von städtebaulichen Problemen bisher nicht in Betrieb genommen werden. Alle politischen Gruppen stimmten dem Vorschlag zu, mit Ausnahme der Sozialistischen Partei (PSOE), die sich enthielt.
Die Deixalleria wurde im Pla de ca na Manca, in der Nähe von Cas Coroner, auf einem Grundstück gebaut, das als baulandgeeignet klassifiziert ist. Allerdings wurde der Bebauungsplan für dieses Gebiet, das eine industrielle Nutzung vorsieht, noch nicht genehmigt, was die Regularisierung der Anlage verzögern könnte. Aufgrund dieser Umstände verweigerte die Umweltkommission die notwendige Genehmigung.
Um dieses Problem zu lösen, beantragte die Gemeinde beim Consell de Ibiza die Erklärung als Investition von insularem Interesse. Der Inselrat für Umwelt, José Ignacio Andrés, erklärte im Plenum, dass diese Maßnahme die Eröffnung der Deixalleria beschleunigen soll. Die sozialistische Abgeordnete Elena López bezweifelte jedoch, dass dies ausreiche. Sie argumentierte, die Erklärung würde „weder legalisieren noch blockierende Faktoren aufheben“. Ihrer Meinung nach seien weitere Genehmigungen und Lizenzen erforderlich, die von dieser Deklaration nicht abgedeckt würden.
Andrés erwiderte, dass die neue Gesetzgebung zur Verwaltungsvereinfachung auch Anlagen wie einen Wertstoffhof in den Bereich der Investitionen von insularem Interesse einschließe. Nun muss die Abteilung für Raumordnung des Inselrats das Projekt der Gemeinde genehmigen und eine Umweltgenehmigung einholen, um die Situation zu normalisieren. Er betonte, dass die Bewohner von Sant Joan derzeit nur über eine mobile Recyclinganlage verfügen. Die Inbetriebnahme der neuen Anlage würde die Recyclingquoten im Gemeindegebiet erheblich steigern und die Abfallbewirtschaftung verbessern.
Der Abgeordnete der linksgerichteten Unidas Podemos, Óscar Rodríguez, bezeichnete die Deixalleria als „sehr notwendige Infrastruktur“ und begrüßte ihre Lage auf einem für industrielle Zwecke vorgesehenen Grundstück. Der Vertreter der rechtsorientierten Partei Vox, Jaime Díaz de Entresotos, kommentierte lakonisch: „Besser spät als nie.“
Auf der Sitzung, die kaum eine Stunde dauerte, wurden darüber hinaus nur routinemäßige Punkte behandelt. Der Finanzrat Salvador Losa legte die wichtigsten Zahlen des Haushaltsabschlusses vor. Bis zum 30. November lagen die gebundenen Ausgaben bei 116,3 Millionen Euro, etwa 60 % der verfügbaren Mittel. Die Einnahmen beliefen sich auf 132 Millionen Euro, was 94 % der Prognosen entspricht. Die durchschnittliche Zahlungsfrist lag im November bei 28,7 Tagen.
Nach der Sitzung fand der traditionelle Weihnachtsumtrunk des Consells mit den Mitarbeitern der Institution statt.
