Von allen Gemeinden der Insel Ibiza hat nur Sant Josep seit 2012 einen kommunalen Notfallplan für Hochwassergefahren, obwohl es gesetzlich nicht einmal dazu verpflichtet wäre, so die Tageszeitung Diario de Ibiza.
Der im Jahr 2005 von der Comunitat Autònoma, der autonomen Region verabschiedete Sonderplan für Hochwasserrisiken (Inunbal), sieht jedoch vor, dass die Gemeinden Ibiza-Stadt, Santa Eulària und Sant Antoni über einen Plan für Hochwasser verfügen müssen, da sie als Regionen mit hohem bis sehr hohem Risiko angesehen werden. Für Sant Josep wird die Gefahr von Überschwemmungen als „mittleres Risiko“ eingestuft, weshalb keine Pflicht bestehe. Dennoch werden einige wichtige Maßnahmen genannt, darunter die jährliche Reinigung der Flussbetten und die Aufforstung der Einzugsgebiete. Auch das in Ordnung halten von überschwemmungsgefährdeten Bereichen sowie das Verbot von Campingplätzen am Rand von Flussbetten sind Teil davon.
Ibiza-Stadt verfügt trotz der bestehenden Verpflichtung derzeit über keinen Maßnahmenkatalog. Eine Sprecherin der Stadtverwaltung erklärte, dass momentan an einem neuen kommunalen Notfallplan (PEMU) gearbeitet werde, der auch die Forderungen von Inunbal umfassen werde.
Der Stadtrat von Sant Antoni hat ebenfalls angekündigt, dass ein Plan in Bearbeitung sei und Anfang 2025 fertiggestellt werden soll. Bis dahin werden die Richtlinien des Platerbal, des allgemeinen Notfallplans der autonomen Gemeinschaft, befolgt.
Santa Eulària gibt an, keinen spezifischen Notfallplan für Hochwassergefahren zu besitzen. Stattdessen werden bei städtebaulichen Entscheidungen die Regeln des Hydrologischen Plans der Balearen angewendet. Für den Fall von Waldbränden gäbe es allerdings Regelungen.
Tsunami oder Terroranschlag
Dafür gelten die gleichen Maßnahmen, die auch im Territorialen Inselplan des Zivilschutzes der Insel Ibiza (Platerei) enthalten sind. Dieses Dokument, das im Juni 2011 von der Inselregierung verabschiedet wurde, identifiziert und analysiert die möglichen Risiken, denen die Bevölkerung Ibizas ausgesetzt ist, von seismischen Gefahren bis hin zu einem terroristischen Angriff, sogar dem Absturz von Objekten aus dem Weltraum. Zum Beispiel wird das Risiko eines Tsunamis als „mittel“ eingestuft (keine Vorkommnisse oder weniger als einmal alle 30 Jahre), während das Risiko eines Meteoriteneinschlags als „gering“ gilt. Der Wahrscheinlichkeitsindex für den Absturz von Objekten aus dem Weltraum beträgt 1, da es auf der Insel bisher keine bekannten Fälle gibt. Dasselbe gilt für das Risiko eines terroristischen Angriffs, das ebenfalls als „gering“ angesehen wird.