
Wenn eine Meldung auf Ibiza noch gefehlt hatte, dann diese: Nirgendwo auf der Welt wird so viel Kaviar verzehrt wie in einem Restaurant in der Cala Jondal in Sant Josep. Wer dies behauptet, müsste es eigentlich wissen. Lluís Genaro ist Generaldirektor des Unternehmens mit dem vielsagenden Namen Caviar Louis, das den Rogen verschiedener Stör-Arten in die teuersten Restaurants in ganz Europa liefert. Auf Ibiza, wo ihn sich die Tageszeitung Diario de Ibiza schnappte, verweilte der Kaviarexperte im Rahmen der Gastronomiemesse Horeca.
Dabei hat der Kaviar, der seinerzeit aus Russland seinen Eroberungsfeldzug startete, in den zurückliegenden Jahren an Wertschätzung eingebüßt. Genaro zufolge kostete vor zehn Jahren ein Kilo dieser gesalzenen Rogen schätzungsweise 5.000 Euro, heutzutage wechselt er auch schon mal für 800 Euro den Besitzer. An der Tatsache, dass sich Restaurants Kaviar auf der Karte weiterhin mit einem kleinen Vermögen entlohnen ließen, ändere der gefallene Preis aber relativ wenig.
Russland ist übrigens schon vor Jahren als Kaviar-Produzent in die zweite Reihe gerückt. Bereits in den 1980er- und 90er-Jahren, so Genaro, sei der Iran zur Nummer eins aufgestiegen. Inzwischen geht kein Weg mehr an China vorbei, 70 Prozent des weltweiten Kaviars stammen gegenwärtig aus den Züchtereien im Fernen Osten. Auf den Plätzen folgen Frankreich und Italien.
Wie heißt es nun, das Restaurant, das angeblich den meisten Kaviar weltweit unter seine Gäste bringt? Teure Adressen gibt es in der Cala Jondal derer fünf. Kleiner Tipp: Das mit dem kürzesten Namen.