
Sant Antoni will mit weiteren Maßnahmen gegen den Exzesstourismus sein Schmuddelimage loswerden. Im kommenden Jahr, so Bürgermeister Marcos Serra gegenüber der Tageszeitung Periódico de Ibiza y Formentera, will die Gemeinde unter anderem eine Million Euro für Barbesitzer zur Verfügung stellen. Damit sollen Anreize geschaffen werden, diese Art von Wirtschaftsbetrieb in „ein Restaurant oder Geschäft umzuwandeln“. Gänzlich neu ist die Idee nicht, bereits vor Monaten hatte die Gemeinde einen ähnlichen Vorschlag gemacht. Damals standen allerdings nur 260 000 Euro aus dem Next-Generation-Fonds der EU zur Verfügung.
Die Ankündigung Serras erfolgte im Rahmen eines Treffens mit Vertretern des Hotelverbands Sant Antoni. Dieser hatte die Gemeindeverantwortlichen zu einer Krisensitzung gebeten, auf der Tagesordnung ganz oben stand besagter Exzesstourismus. Die Hoteliers forderten mehr Polizeipräsenz und ein energischeres Durchgreifen gegen Urlauber, die sich nicht an die Regeln des Zusammenlebens halten. „Letztlich sitzen wir alle in einem Boot“, sagte die Vorsitzende des Hotelverbands, Ana Gordillo, „wir wünschen uns alle einen hochwertigeren Tourismus und einen erfolgreichen Imagewandel für Sant Antoni“.
Die Teilnehmer des Treffens ließen im Anschluss durchblicken, wie es kurzfristig weitergehen soll: So soll ein Informationsblatt, das in Hotels ausgelegt wird, Gäste auf die Gepflogenheiten und Regeln hinweisen. Zudem will Serra daran festhalten, „Straßen im Ortszentrum baulich zu verschönern und Subvention für die Modernisierung von Hausfassaden bereitzustellen“. Auch die Zahl der Ortspolizisten soll mittelfristig von derzeit 57 auf 80 aufgestockt werden. Abschließend einigten sich Hoteliers und Gemeinde darauf, derartige Arbeitstreffen in regelmäßigen Abständen abzuhalten.