Ibiza reagiert auf die zunehmende Wasserknappheit mit strengeren Vorschriften für Neubauten, Privatpools und Ferienvermietung in ländlichen Gebieten. Laut einer Meldung der Tageszeitung Periódico de Ibiza y Formentera vom Dienstag beschloss der Inselrat entsprechende Änderungen im Rahmen einer Raumordnungsplan-Novelle.
Demnach sehen die neuen Bestimmungen vor, dass sowohl neue als auch bereits bestehende Privatpools auf suelo rústico künftig ausschließlich mit entsalztem Meerwasser oder aus nachweislich intakten Grundwasserspeichern befüllt werden dürfen. „Wir wollen damit sicherstellen, dass neu hinzugekommene Fincas und existierende Pools vorrangig mit entsalztem Wasser versorgt werden“, erklärte der für Raumordnung zuständige Dezernent Mariano Juan (Volkspartei PP).
Die Maßnahmen seien notwendig geworden, da sich etwa 70 Prozent der Grundwasservorkommen der Insel in einem kritischen Zustand befänden. Grund dafür seien sowohl die Wasserknappheit als auch eine erhöhte Chloridkonzentration, sagte Juan mit Verweis auf Studien. Die Novelle markiere ein „Vorher und Nachher“ in der Geschichte des Raumordnungsplans.
Neben dem Wasserschutz verschärft der Inselrat auch die Regelungen für die touristische Vermietung von Landhäusern. Künftig soll der Zeitung zufolge eine Ferienvermietung nur noch in Fincas erlaubt sein, die vor 1956 errichtet wurden. Zudem müssten die Eigentümer selbst in den Häusern wohnen und dürften maximal drei Zimmer für nicht mehr als 60 Tage im Jahr vermieten, sagte Juan.
„Es geht weniger darum, Verbote auszusprechen, sondern darum, die vorhandenen Ressourcen nachhaltig zu nutzen“, sagte der Inselratsdezernent. In einer ersten Novelle 2019 hatte der Inselrat die Größe neuer Pools auf 60 Kubikmeter begrenzt und die Installation von Regenwasserauffangsystemen vorgeschrieben.
Der überarbeitete Raumordnungsplan muss nun dem balearischen Umweltministerium zur abschließenden Prüfung vorgelegt werden. Gibt dieses ihren Segen, kann die novellierte Version in Kraft treten.
